• Joseph J. Schwartz

    1899-1975, aus der Ukraine stammender US-amerikanischer Rabbiner und Politiker. Zwischen 1940 und 1949 war er europäischer Direktor des American Jewish Joint Distribution Committee.
  • Salle Pleyel

    der größte symphonische Konzertsaal der Stadt Paris, geründet 1827 von Ignaz Jozef Pleyel.
  • Saltenburg, Heinz

    1882–1948, deutscher Schauspieler, Librettist, Regisseur und Theatermacher in Berlin, 1933 Emigration nach Wien, 1935 nach London. Dort 1943–1948 Verwaltungsleiter und Regisseur im Blue Danube Club.
  • Sassoon, Victor

    (1881 – 1961), Geschäftsmann und Hotelier
  • Scheyer, Emilie Esther

    1889 – 1945, seit Annahme der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft 1931 offiziell Galka Scheyer. Malerin und Kunsthändlerin mit großem Einfluss an der US-amerikanischen Westküste, vertrat dort die Ausstellungsgemeinschaft Die Blaue Vier, bestehend aus Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Alexej von Jawlensky.
  • Schindel, Dora

    1915-2018, gemeinsam mit Hermann M. Görgen Organisation der Ausreise von 48 gefährdeten Personen nach Brasilien (Gruppe Görgen), dort kaufmännische Angestellte. 1955 Remigration, lebenslanges Engagement für den deutsch-brasilianischen Dialog.
  • Schlemihl

    Der Begriff des Schlemihls entstammt dem Jiddischen und bezeichnet einen Pechvogel oder Narren.
  • Schmirger, Gertrud

    1900 – 1975, österreichische Schriftstellerin, verfasste unter dem Pseudonym Gerhart Ellert historische Romane für Kinder und Erwachsene, 1959 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Kinder und Jugendliteratur.
  • Schocken, Salman

    1877-1959, Kaufmann, Verleger und Kunstmäzen. Ausgehend von dem Warenhaus der Familie in Zwickau baute er bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten einen Konzern mit 14 Filialen auf. 1931 gründete er den Schocken Verlag in Berlin. Ab 1934 lebte er in Palästina, ab 1940 in den USA im Exil.Aus Deutschland stammender Unternehmer, Besitzer einer Warenhauskette und eines bis heute in Israel existierenden Verlags, Förderer von Else Lasker-Schüler, bibliophiler Büchersammler.
  • Schoenberner, Franz

    1892–1970, von 1929 bis 1933 Chefredakteur der Zeitschrift Simplicissimus, floh 1933 nach Südfrankreich und 1941 mit Hilfe von Hermann Kesten und dem Emergency Rescue Committee in die USA.
  • Schönthan, Doris von

    1905-1961, Journalistin, Fotografin
  • Schuschnigg, Kurt

    1897-1977, österreichischer Politiker, zunächst Justizminister, von 1934 bis zur Annexion Österreichs im März 1938 Bundeskanzler. Nach Kriegsende Emigration in die USA, wo er eine Professur für Staatsrecht innehatte. 1968 Rückkehr nach Österreich.
  • Schutzverband deutscher Schriftsteller in der Schweiz

    kulturelle Organisation, die 1945 und in den Jahren nach dem Krieg in der Schweiz tätig war. Sie bot emigrierten Schriftstellern einen organisatorischen Rahmen für ihre Arbeit.
  • Schwarz, Paul

    1882-1951, deutscher Diplomat, bis 1933 Generalkonsul in New York, Entlassung nach der Machtübergabe und Exil in den USA. Finanzberater, später Mitarbeit beim amerikanischen Nachrichtendienst OSS (Office of Strategic Services).
  • Schwarz, Rudolf

    1905-1994, Dirigent und Pianist. 1933 am Landestheater Karlsruhe als Kapellmeister entlassen. 1936-1941 Dirigent im Jüdischen Kulturbund in Berlin. 1943 nach Auschwitz deportiert, von dort über das KZ Sachsenhausen nach Bergen-Belsen. Nach Kriegsende Emigration nach Schweden. Leitete später mehrere namhafte Symphonieorchester in Großbritannien.
  • Schwarzenbach, Annemarie

    (1908-1942), Schweizer Schriftstellerin und Journalistin, stammte aus einer Zürcher Industriellenfamilie, mit Klaus und Erika Mann befreundet
  • Schwarzschild, Leopold

    (1891-1950), Redakteur und Journalist, in der Weimarer Republik Herausgeber der Zeitschrift „Das Tage-Buch“; gründete 1933 in Paris die Exilzeitschrift „Das Neue Tage-Buch“, die er bis zu seiner Flucht in die USA 1940 leitete
  • Seabrook, William

    1886-1945, amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Beschäftigte sich intensiv mit Okkultismus und Magie. Ab 1935 mit Schriftstellerin Marjorie Muir Worthington (1900–1976) verheiratet. Freundeskreis von Aldous Huxley; veranstaltete in den 30er Jahren in Sanary-Sur-Mer Gartenpartys mit prominenten Gästen, beispielsweise Thomas Mann und Lion und Marta Feuchtwanger.
  • Seidlin, Oskar

    1911-1984, Germanist, emigrierte 1933 in die Schweiz und 1938 weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika
  • Seyppel, Joachim

    1919-2012, deutscher Schriftsteller, nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Hochschullehrer in den USA, 1961 Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland, 1973 Übersiedlung in die Deutsche Demokratische Republik, als Regimekritiker 1979 Ausreise zurück nach Westdeutschland
  • Shtetl

    Dörfer vor allem in ländlichen Gebieten des Russischen Zarenreichs mit überwiegend jüdischer Bevölkerung
  • Siemsen, August

    1884-1958, sozialistischer Politiker und Pädagoge. Drei Jahre nach seiner Flucht in die Schweiz ging Siemsen 1936 als Emigrant nach Argentinien. Dort gründete er eine Pestalozzi-Schule und gab die Zeitschrift Das andere Deutschland heraus.
  • Sigurdsson, Sigrid

    Geb. 1943 in Oslo, ausgebildet an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Setzt sich in ihren Werken mit den Themen Erinnerung und Gedächtnis auseinander. In Zusammenarbeit u.a. mit dem Osthaus-Museum in Hagen und dem Historischen Museum Frankfurt entstanden Erinnerungsinstallationen in Form „Offener Archive“, in die jeweils die Geschichten und Erinnerungen der Menschen vor Ort eingehen.
  • Simon, Ernst

    (1899-1988): Religionsphilosoph, war tätig in Frankfurt und ab 1934 in Jerusalem
  • Singel

    Festungsgraben in Amsterdam, umzingelte und begrenzte bis Ende des 16. Jahrhunderts die Stadt im Westen. Gracht und Straße verlaufen noch heute vom IJ (dem Hafen, früheren Arm der Zuidersee hinter der Centraal Station) bis zum Muntplein.
  • Singer, Kurt

    1885-1944, Neurologe, Dirigent, Musikwissenschaftler, Forschungen auf dem Gebiet der Musikergesundheit. 1933 Gründer des Kulturbunds Deutscher Juden in Berlin, Mitwirkung auch als Dirigent und Chorleiter. 1938 Emigration in die Niederlande, dort abermals Organisation von Kulturveranstaltungen. 1943 Deportation nach Theresienstadt, Tod infolge der Haftbedingungen.
  • Sowjetische Besatzungszone

    SBZ, 1945-1949, auch östliche Besatzungszone, eine der vier Zonen, in die Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgeteilt wurde, geographisch die Fläche der späteren DDR.
  • Sozialdemokratische Flüchtlingsfürsorge

    1933 unter Mitwirkung des Exilvorstands der SPD gegründete Hilfsorganisation mit Sitz in Prag
  • Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei Deutschland (SAPD)

    linkssozialistische, marxistische Partei, die zwischen 1933 und 1945 bestand und sich aus dem Exil heraus gegen den Nationalsozialismus engagierte
  • Spartakusaufstand

    Generalstreik und bewaffnete Kämpfe vom 5. bis 12. Januar 1919 in Berlin. Im Verlauf der Unruhen wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet. Mit seiner gewaltsamen Niederschlagung endete die Novemberrevolution.
  • Spartakusbund

    Vereinigung von marxistischen Sozialisten, die während des Ersten Weltkriegs eine internationale Revolution des Proletariats anstrebten
  • Ständestaat

    autoritäre Staatsform in Österreich zwischen 1934 – 1938 ohne politische Parteien und demokratisch gewähltes Parlament. Die Gesellschaft sollte nach Berufsständen organisiert werden.
  • Starr Untermeyer, Jean

    1886 – 1970, amerikanische Lyrikerin und Übersetzerin
  • Stein, Lilo

    1910-1997, geborene Salzburg, 1933 Heirat mit Fred Stein, mit dem sie 1941 nach New York emigrierte, später dort Professorin für Theaterwissenschaft und Literatur
  • Steinbeck, John

    (1902-1968), US-amerikanischer Schriftsteller
  • Steinberg Verlag

    1942 von den Geschwistern Selma und Luise Steinberg gegründeter Verlag mit Sitz in Zürich, der sich auf Übersetzungen aus dem Amerikanischen und deutschsprachige Exilliteratur spezialisierte (Klaus Mann, Max Brod, A. M. Frey).
  • Sternfeld, Wilhelm

    1888 -1973, Journalist, Publizist. Exil in Frankreich, der Tschechoslowakei und Großbritannien. U.a. Sekretär des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Nach Kriegsende Mithilfe beim Aufbau der Sammlung Exilliteratur in der damaligen Deutschen Bibliothek.
  • Stibi, Georg

    1901-1982, deutscher kommunistischer Politiker und Publizist, 1941 nach Mexiko emigriert, Remigration und weiteres publizistisches Wirken ab 1946 in der DDR
  • Storrer-Madelung, Florianna

    1902-1997, deutsch-dänische Übersetzerin und in den 1930er Jahren Hilfsredakteurin in der Feuilleton-Redaktion der Basler National-Zeitung unter Otto Kleiber.
  • Stratil, Karl

    1894 – 1963, in Mähren (Österreich-Ungarn) geborener Grafiker und Buchgestalter, seit 1920 Tätigkeit für Verlage, u.a. für den Reclam-Verlag in Leipzig
  • Suhrkamp, Peter

    1891-1959, deutscher Verleger. Leitete während der Zeit des Nationalsozialismus den S. Fischer Verlag und gründete 1950 den Suhrkamp Verlag.