Sonderausstellung: Ulrich Becher
Exil in der Schweiz
Murmeljagd in PontresinaNachdem Ulrich Becher in der ersten Phase des Exils noch rege zwischen Graz, St. Moritz, Wien, Paris und zwischendurch gar Berlin hin- und hergereist war, zwang ihn der „Anschluss“ Österreichs 1938 zu längerem Aufenthalt in seinem Mutterland Schweiz.
Brief von László Moholy-Nagy an Paul Citroen, (1937)
László Moholy-Nagy wurde 1937 von der Association of Arts and Industries zum Direktor des New Bauhaus ernannt. Den Kontakt vermittelte Walter Gropius, der für diese Stelle vorgesehen war, sie aber nicht annehmen konnte, weil er sich bereits nach Harvard verpflichtet hatte.
Leonard Steckel: Brief an Erwin Piscator, 1947
Wie der Schauspieler Leonard Steckel in diesem Brief an den Regisseur Erwin Piscator andeutet, strebte er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Rückkehr nach Deutschland an. Im Zuge der gemeinsamen Arbeit an der Berliner Volksbühne wurden der Schauspieler und der Regisseur Freunde.
Lili Schultz: Kündigungsschreiben an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein (18. März 1958)
Schlussstrich nach JahrzehntenKurz nach ihrer Flucht nach Westdeutschland verfasste Lili Schultz die Kündigung für ihren bisherigen Arbeitgeber. Die Professorin für Emailhandwerk verließ die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) nach jahrzehntelanger Verbundenheit.
Kurt Schwitters: Porträt des Bildhauers Charoux (1940)
Während seiner Internierung als „feindlicher Ausländer“ auf der Isle of Man zwischen Juli 1940 und November 1941 konnte Kurt Schwitters dank der Unterstützung des Lagerkommandanten und Kunstliebhabers Captain H. O. Daniel seine künstlerische Arbeit fortsetzen.
Erna Adler
Geboren am 25. März 1913 - Gestorben am 7. März 2007FotografinErna Adler war gerade 23 Jahre und Assistentin im Fotoatelier von Trude Geiringer und Dora Horovitz in Wien, als sie ins Exil ging. Zunächst hatte die junge Fotografin Ende 1936 nur einen Arbeitsaufenthalt in Antwerpen geplant.
Kurt Schwitters: Brief an Helma Schwitters (30. Mai 1941)
Aus dem britischen Internierungslager in Douglas auf der Isle of Man schrieb Kurt Schwitters seiner Frau Helma mehrere Briefe nach Deutschland. Die Korrespondenzen der Inhaftierten wurden auf britischer und deutscher Seite von den Militärbehörden mitgelesen.
Alexander Granach: Brief an Lotte Lieven, vermutlich Hollywood (7. September 1941)
Über 300 Briefe in elf Jahren schrieb der Schauspieler Alexander Granach aus dem Exil an seine große Liebe, die Schauspielerin Lotte Lieven. Sie nahm gerade Schauspielunterricht in München, Granach war erster Charakterschauspieler am Schauspielhaus München, als die beiden einander 1920 begegneten und sich in ineinander verlieben.
Ausbürgerung
Zum Bürger eines bestimmten Staates wird man entweder durch Herkunft oder durch ein bürokratisches Aufnahmeverfahren. Ein Bürger ist in der Regel mit bestimmten Rechten wie beispielsweise Wahlrecht und dem Recht auf Freizügigkeit ausgestattet. Wird ein Mensch „ausgebürgert“, verliert er diese Rechte zusammen mit seiner Staatsangehörigkeit und kann des Landes verwiesen werden.
Kurt Schwitters: Reliefwand aus der Merz Barn (1947)
Für ihren Schöpfer Kurt Schwitters waren seine Merzbauten von zentraler Bedeutung. Gemeinsam war den raumgreifenden Plastiken nicht nur ihr Stil. Auch ihr Schicksal verlief ähnlich tragisch: Obwohl zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten gebaut, blieb keine von ihnen erhalten.