Soma Morgensterns Passierschein für die Ausreise aus Frankreich
Sauf-conduit (1941)Nachdem der Schriftsteller Soma Morgenstern am 21. Juni 1940 aus dem Internierungslager Audierne in der Bretagne hatte fliehen können, gelang es ihm, sich ins unbesetzte Südfrankreich durchzuschlagen.
Soma Morgensterns provisorische Aufenthaltserlaubnis in Frankreich
Récépissé de demande de carte d’identité (1938-1941)Im März 1938 war Soma Morgenstern von Wien über die Schweiz nach Paris geflohen. Wie auch sein Freund und Schriftstellerkollege Joseph Roth wohnte er dort im Hôtel de la Poste.
Spendenmarken (um 1944)
Zum fünfjährigen Bestehen des Freien Deutschen Kulturbunds in GroßbritannienZu seinem fünfjährigen Bestehen legte der Freie Deutsche Kulturbund in Großbritannien (Free German League of Culture in Great Britain) Spendenmarken auf. Darauf abgebildet waren Porträts von Persönlichkeiten, die dem Kulturbund in organisatorischer oder ideeller Weise verbunden waren: Der Maler Oskar Kokoschka war einer der vier Präsidenten des Kulturbunds und derjenige, der in dieser Eigenschaft in der Öffentlichkeit am meisten präsent war.
Spuren (Dokumentarfilm, DDR 1989, Ausschnitt)
Über Jüdisches Theater und Erinnerungen an jüdisches Leben in BerlinUnter der Regie von Eduard Schreiber und nach dem Drehbuch von Regine Kühn entstand 1989 der Dokumentarfilm Spuren, der nach Erinnerungen an das jüdische Leben in Berlin sucht. Aufnahmen aus dem Jahr 1988, als die letzten Reste der Reichskanzlei Hitlers in Berlin gesprengt wurden, alternieren mit Archivbildern aus den 1930er-Jahren und mit Bildern des jüdischen Schauspielers Martin Brandt.
Stationen der Emigration Hanns Eislers, handschriftliche Notiz (ohne Datum)
Handschriftlich hat Lou Eisler die Stationen der Emigration ihres Mannes festgehalten. Der Komponist Hanns Eisler lernte Lou 1933 kennen, als er sich in der Tschechoslowakei aufhielt.
Stefan Zweig rezensiert Thomas Manns Lotte in Weimar (1939)
„In den Proportionen vollendet“„Ein Meisterwerk“ lobt Schriftsteller Stefan Zweig in seiner Rezension den Roman seines Kollegen Thomas Mann. Dessen humoristischer Liebesroman Lotte in Weimar, der 1939 im Stockholmer Exilverlag Bermann-Fischer erschienen war, bewegt sich zwischen einer Verehrung für Goethe und einem gewissen Spott über ihn.
Stefan Zweig: Abschiedsbrief (1942)
Nach fünf Jahren rastloser Exilexistenz in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Südamerika nahm sich der Schriftsteller Stefan Zweig am 23. Februar 1942 in seinem Haus in Petrópolis bei Rio de Janeiro zusammen mit seiner Frau Lotte, die er 1939 geheiratet hatte, das Leben.
Stefan Zweig: Abschiedsbrief (1942)
Nach dem Exil in England begab sich Stefan Zweig, bedroht vom nahenden Kreigsgeschehen, 1940 über die USA nach Petropolis in Brasilien. Der Verlust der europäischen Heimat und Kultur scheint den damals hochberühmten Autor seelisch schwer getroffen zu haben.
Stefan Zweig: Brief an Eugen Relgis (1939)
Der Schriftsteller Stefan Zweig, der bereits seit mehreren Jahren hauptsächlich in England lebte, gehörte zu denjenigen Menschen in Europa, die wenige Wochen vor dem Kriegsbeginn diese Gefahr vorhersahen. In diesen Tagen entschloss er sich, im südenglischen Bath ein Haus für sich und seine zweite Frau Lotte zu erwerben.
Stefan Zweig: Brief an Frederick Kohner, 23. März 1933
Der Filmautor Frederick Kohner hatte das Drehbuch für den letzten in Deutschland produzierten Film des Regisseurs Robert Siodmak, Brennendes Geheimnis, nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig geschrieben. Bei der Uraufführung Ende März 1933 in Berlin wurden die Namen der jüdischen Mitwirkenden – neben Kohner auch Alfred Polgar und Max Kolpe – im Vorspann getilgt.