Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung: John Heartfield, Nr. 33, © The Heartfield Community of Heirs / VG Bild-Kunst, Bonn 2015
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April 1934
Protest Deutschlands, Österreichs und Italiens gegen eine Karikatur-Ausstellung, die von der Manes-Künstlervereinigung in Prag veranstaltet wird.Arbeiten des Malers und Grafikers John Heartfield und weiterer Künstler werden daraufhin aus der Ausstellung entfernt.- Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, EB 61/193, © Laika Verlag
10. Mai 1934
Die Schriftsteller Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann und weitere gründen in Paris die Deutsche Freiheitsbibliothek.Die Bibliothek, die auch „Bibliothek der verbrannten Bücher“ genannt wird, soll eine umfangreiche Dokumentation zum nationalsozialistischen Terror zusammentragen und in Deutschland verfemte Literatur aufnehmen. Ziel ist ein Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror zu veröffentlichen. - Bundesarchiv, Plak 003-001-006, Grafiker: o. Ang.
30. Juni 1934
Beim sog. „Röhm-Putsch“ lässt Adolf Hitler parteiinterne Gegner und konservative Opponenten ermorden, um sich so die Macht zu sichern. - Bundesarchiv, Bild 102-16107, Fotograf: Pahl, Georg
2. August 1934
Tod des Reichspräsidenten Paul von HindenburgAdolf Hitler übernimmt daraufhin auch das Amt des Staatsoberhauptes und lässt die Reichswehr auf seine Person vereidigen. Die Machtübernahme ist damit endgültig abgeschlossen. - Bundesarchiv, Bild 102-03824A, Fotograf: Pahl, Georg
19. August 1934
Die Ämter des Reichskanzlers und Präsidenten werden zusammengelegt. Damit ist der Ausbau des totalitären nationalsozialistischen Herrschaftssystems unter der Führung Adolf Hitlers vollendet. 25. November 1934
Kontroverse um den Komponisten Paul HindemithIn einem Zeitungsartikel nimmt der Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler den von den Nationalsozialisten zunehmend angefeindeten Paul Hindemith öffentlich in Schutz. Propagandaminister Joseph Goebbels reagiert darauf in einer Rede vom 6. Dezember 1934, in der er Hindemith als „atonalen Geräuschemacher" diffamiert. Hindemith lässt sich im Zuge der Kontroverse auf unbestimmte Zeit beurlauben und, nachdem seine Werke 1936 verboten werden, emigriert zusammen mit seiner Frau 1938 aus Deutschland.Im Februar 1935
Die Gestapo beschlagnahmt im Auktionshaus Hugo Perls, Berlin, 81 Werke verschiedener Maler und Bildhauer.Die als „entartet“ diffamierte Kunst wird an die Nationalgalerie übergeben. Einige Werke werden als „historisch wertvoll“ ausgewählt, die anderen am 20. Mai 1936 im Heizungskeller des Kronprinzenpalais verbrannt.- Bundesarchiv, Bild 102-16497, Fotograf: Pahl, Georg
1. März 1935
Angliederung des Saargebietes an das Deutsche ReichZuvor hatte eine Volksabstimmung im Saargebiet vom Januar des Jahres eine 90-prozentige Zustimmung für eine Wiederangliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich ergeben. Bereits Ende Januar waren deshalb 2.600 Menschen aus dem Saargebiet nach Frankreich emigriert. - Bundesarchiv, Bild 183-R43590, Fotograf: o. Ang.
16. März 1935
Adolf Hitler verkündet die Wiedereinführung der Wehrpflicht und den Aufbau der Wehrmacht mit einer Stärke von 580.000 Mann. Damit bricht er die deutschen Verpflichtungen des Versailler Vertrages. - Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Archiv der American Guild for German Cultural Freedom, New York / Deutsche Akademie im Exil, EB 70/117, © Marie-Luise Hahn 1992
1935
Gründung der American Guild For German Cultural FreedomZum Anlass der Gründung der American Guild For German Cultural Freedom sagt der Schriftsteller Thomas Mann, der auch Präsident der literarischen Sektion der Deutschen Akademie im Exil war: „Ich betrachte es als eine soziale Aufgabe von Gewicht und Dringlichkeit [...] für das freie deutsche Kulturleben außerhalb der Reichsgrenzen zu wirken [...] und die deutsche Kultur, die den andern Völkern lieb und wichtig ist und an deren Erhaltung der Menschheit gelegen ist, zu bewahren und sie durch eine Zeit der Verfinsterung hinüberzuführen in eine Zukunft, wo sie auch bei sich zu Hause wieder eine Stätte haben wird. [...] Es gilt, den lebendigen deutschen Geist durch Nacht und Winter hindurchzuführen [...].“