Bundesarchiv, Bild 183-T0530-0411, Fotograf: Franke, Klaus
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30. Mai 1978
Der Schriftsteller Hermann Kant wird auf dem 8. Schriftstellerkongress der DDR zum Nachfolger von Anna Seghers und Präsident der Vereinigung gewählt.Der Kongress orientiert sich an der parteioffiziellen Parole, nach der die Schriftsteller für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft und den Kampf gegen den Klassenfeind in die Pflicht genommen werden sollen. Kritische Autoren wie z.B. Christa Wolf werden vom Kongress ausgeschlossen.21. November 1978
Die Bundesregierung richtet das Amt des Beauftragten für die Integration der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen ein.Damit reagiert die Bundesregierung auf den Trend zum Daueraufenthalt ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland, der sich nach dem Anwerbestopp von 1973 entwickelt hatte.22. Januar 1979
Die vierteilige US-Fernsehserie Holocaust wird im dritten Programm des Deutschen Fernsehens ARD ausgestrahlt.Die Serie stößt eine neue Debatte zum Umgang mit der Vergangenheit des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland an.26. April 1979
Grundsatzurteil zur Verwendung nationalsozialistischer EmblemeDer Bundesgerichtshof verschärft die Gesetzgebung. So macht sich ab jetzt strafbar, wer Produkte mit nationalsozialistischen Symbolen verkauft.September 1979
Veröffentlichung des sog. Kühn-MemorandumsIn dem von Heinz Kühn, dem ersten Beauftragten für die Integration der ausländischen Arbeitnehmer, vorgelegten Memorandum wird darauf hingewiesen, dass es sich auch bei der „Gastarbeit“ faktisch um eine Immigration handelt. Es ist das erste Mal, dass Deutschland von Seiten der Regierung als Einwanderungsland bezeichnet wird.27. Januar - 9. März 1980
Der Badische Kunstverein in Karlsruhe zeigt die Ausstellung Widerstand statt Anpassung – Deutsche Kunst im Widerstand gegen den Faschismus 1933–1945.Es ist die erste Ausstellung, die den Versuch unternimmt, in einer Bestandsaufnahme deutsche Widerstandskunst zu zeigen.2. Juli 1980
In der Bundesrepublik Deutschland wird eine Neuregelung für Asylverfahren verabschiedet. Hierdurch soll vor allem die Bearbeitungszeit für Asylanträge erheblich verkürzt werden.- Bundesarchiv, Bild 183-R94582, Fotograf: o. Ang.
15. Dezember 1980
Aufhebung des Schuldspruches gegen Marinus van der LubbeMarinus van der Lubbe war 1933 als Urheber des Reichstagsbrandes zum Tode verurteilt und 1934 hingerichtet worden. 47 Jahre später wird der Schuldspruch von einem West-Berliner Gericht aufgehoben. Die Frage, wer für den Reichstagsbrand verantwortlich ist, bleibt ungeklärt. 9. September 1981
Erlass einer Rechtsverordnung durch die Bundesregierung, die die Arbeitsmöglichkeiten von Asylbewerbern in der Bundesrepublik einschränkt.Bislang hatten Asylbewerber bereits nach einem Jahr eine Arbeitserlaubnis erhalten, von nun an müssen sie zwei Jahre warten, um arbeiten zu können.- Bundesarchiv, Plak 006-027-002, Grafiker: o. Ang.
27. Januar 1982
Verbot der neonazistischen Volkssozialistischen Bewegung Deutschland aufgrund ihrer zunehmenden Militanz und ihrer Wesensverwandschaft zur NSDAP.