
Boykott der Nationalsozialisten gegen jüdische Geschäfte in Deutschland
Bundesarchiv, Bild 102-14468, Fotograf: Pahl, Georg
1. April 1933
Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Juristen
April 1933
Der kommunistische Verleger Wieland Herzfelde, Inhaber des Malik-Verlages in Berlin, nimmt nach seiner Flucht aus Deutschland in Prag seine Arbeit wieder auf. Seine erste Veröffentlichung im Exil wird kurz darauf Rudolf Oldens Hitler der Eroberer.
April 1933
Es finden in Nürnberg, Dresden und Dessau die Ausstellungen Regierungskunst von 1918 bis 1933 sowie Schreckenskammer der Kunst statt, die die moderne Kunst diffamieren.
7. April 1933
Gründung des German Emergency Committee, ab 1942 dann Friend's Committee for Refugees and Aliens (FCRA)

Reichsgesetzblatt mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“
Reichsgeseztesblatt, Ausgabe vom 7. April 1933, Staatsbibliothek zu Berlin
7. April 1933
Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ mit dem sog. „Arierparagraphen“ (§3), der die berufliche Ausgrenzung von „Nichtariern“ zum Ziel hat, wird von der Reichsregierung erlassen. Als „nichtarisch“ gilt, wer einen Eltern- oder Großelternteil hat, der der jüdischen Religion angehörte. Mit Hilfe des Gesetzes können Personen, die im öffentlichen Dienst arbeiten, willkürlich entlassen und jüdische Staatsbeamte in den Zwangsruhestand geschickt werden. Etwa 3.000 Personen verlieren ihre Stellungen an Hochschulen. Der sog. „Arierparagraph“ stellt eine wesentliche Grundlage dar für den gesetzlichen Ausschluss von Juden aus weiteren Berufsgruppen wie auch aus Vereinen und Verbänden.
April 1933
Die Nationalsozialisten schließen das Bauhaus in Berlin. Es darf dann aber nach weiteren Verhandlungen wieder geöffnet werden.
13. April 1933
Das italienische Außenministerium erklärt sich zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um Personen handelt, die sich nicht politisch gegen den Faschismus betätigen.
April 1933
Gründung der Beratungsstelle für deutsche Wissenschaftler, später bekannt als Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland
April 1933
In London wird der Academic Assistance Council (AAC) durch William Henry Beveridge als Antwort auf den Umgang der NSDAP mit deutschen Wissenschaftlern gegründet.
20. April 1933
Der französische Innenminister Camille Chautemps gibt großzügige Sonderanordnungen für die Aufnahme von Flüchtlingen heraus. Allerdings werden diese aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen aus Deutschland am 16. Oktober wieder zurückgenommen.