Reichsgeseztesblatt, Ausgabe vom 22. März 1933, Staatsbibliothek zu Berlin
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13. März 1933
Joseph Goebbels wird zum Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda ernannt.21. März 1933
Verordnung des Reichspräsidenten zur „Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung“Durch die Verordnung kann jegliche Kritik an der neuen Regierung mit schweren Strafen geahndet werden. Die Verordnung wird am 20. Dezember 1934 durch das Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei ersetzt.- Bundesarchiv, Bild 152-01-24
22. März 1933
Aufbau des ersten Konzentrationslagers bei DachauDas Lager wird zunächst für die Inhaftierung politischer Gegner genutzt. Ab 1935 werden aber auch neue Häftlingsgruppen wie Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Emigranten hier interniert. Nach der Erweiterung des Lagers 1937 wird es ab 1938/39 auch zur Inhaftierung von Juden und Sinti und Roma genutzt. Obwohl Dachau nicht als Vernichtungslager entstanden war, wurde es dennoch im Laufe des Krieges zu einer Stätte des Massenmordes und diente allen später entstandenen Konzentrationslagern als Vorbild. - Bundesarchiv, Bild 102-14439, Fotograf: Pahl, Georg
23. März 1933
Erlass des Ermächtigungsgesetzes, das von den Nationalsozialisten „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ genannt wird.Das Gesetz hat die Ausschaltung der Parteien zum Ziel. Um das Gesetz erlassen zu können, ist eine 2/3-Mehrheit nötig, die nur durch massiven Druck bewaffneter SA- und SS-Männer im Plenarsaal erzwungen werden kann. Nur die Mitglieder der SPD stimmen gegen das Gesetz. Die Abgeordneten der KPD waren schon im Vorfeld verhaftet worden. Im Anschluss verstärken die Nationalsozialisten den Terror gegen SPD- und KPD-Mitglieder. Der Erlass des Ermächtigungsgesetz stellt die faktische Selbstentmachtung des Reichstages und einen gleichzeitigen großen Machtzuwachs Adolf Hitlers dar. Der deutsche Rechts- und Verfassungsstaat wird damit beseitigt. - Bundesarchiv, Bild 183-1990-1002-500, Fotograf: o. Ang.
Ende März 1933
Joseph Goebbels fordert vor der Dachorganisation der deutschen Filmschaffenden „völkische Konturen“ im Film, welcher in den Augen der Nationalsozialisten vor allem ein Propaganda-Medium ist. 29. März 1933
Erlass des „Reichsgesetzes über Verhängung und Vollzug der Todesstrafe"- © Praesens-Film AG, Zürich
29. März 1933
Verbot des Spielfilms Das Testament des Dr. MabuseNoch vor der Uraufführung, die an diesem Tag stattfinden sollte, wird der Film des Regisseurs Fritz Lang von der Filmprüfstelle verboten. Fritz Lang geht im Anschluss und nach einem Treffen mit Propagandaminister, Joseph Goebbels, Anfang April, bei dem dieser ihm „die Führung des deutschen Films“ angeboten haben soll, nach Paris ins Exil. - © Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung, Wiesbaden
29. März 1933
Nachdem Propagandaminister Joseph Goebbels nur einen Tag zuvor erklärt hatte er wünsche die weitere Beschäftigung von Mitarbeitern jüdischer Herkunft in der Filmwirtschaft nicht, beschließt der Vorstand der Ufa „nach Möglichkeit" die Verträge mit den prominenten jüdischen Mitarbeitern zu lösen.Daraufhin werden u.a. der Produzent Erich Pommer, die Regisseure Erik Charell und Ludwig Berger sowie die Drehbuchautoren Franz Schulz, Robert Liebmann und Dr. Hans Müller sofort entlassen. März/April 1933
Mehrere Verordnungen regeln die Behandlung von Flüchtlingen in der Schweiz. Anspruch auf Asyl haben lediglich politische Flüchtlinge, während rassistische Verfolgung als Asylgrund ausgeschlossen wird, wodurch jüdischen Flüchtlingen die Möglichkeit der Einwanderung in die Schweiz versagt bleibt.- Antiquariat Dr. Haack, Leipzig, mit freundlicher Genehmigung von Frido Mann, © S. Fischer Verlage, Frankfurt am Main
April 1933
Gründung des deutschsprachigen Querido Verlages in Amsterdam durch Emanuel Querido und Fritz H. Landshoff.Der Querido Verlag, der als Tochtergesellschaft des Em. Querido’s Uitgeverij N.V. entsteht, soll verfolgten und verbotenen deutschen Autoren eine Publikationsmöglichkeit bieten.