Bundesarchiv, Bild 102-18223, Fotograf: Pahl, Georg
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20. März 1939
Verbrennung „entarteter Kunst“ in BerlinIn der Hauptfeuerwache in Berlin-Kreuzberg werden mehrere Tausend Gemälde und Skulpturen sowie Zeichnungen und Drucke verbrannt, die in den Augen der Nationalsozialisten der „entarteten Kunst“ zugerechnet werden.3. April 1939
Die Kantate im Exil des emigrierten deutschen Komponisten Hanns Eisler, die 1937 im Exil entstanden war, hat in London ihre Uraufführung.14. April 1939
Veröffentlichung des von den Geschwistern Erika und Klaus Mann geschriebenen Buches Escape to Life. Das Buch soll einen Überblick über die deutsche Emigration und deren Auswirkungen auf die deutsche bzw. europäische Kultur, aber auch die amerikanische liefern.23. April 1939
Adolf Hitler befiehlt die Beschlagnahmung aller Meisterwerke der Kunst in den deutsch besetzten Gebieten.Die Werke sollen nach dem Sieg der Nationalsozialisten in einem sog. „Weltkunstmuseum“ im österreichischen Linz ausgestellt werden.3. Mai 1939
In Bolivien wird die Einwanderung von Flüchtlingen für sechs Monate gestoppt.Bolivien hatte bis dato mehr als jedes andere Land in Südamerika mit Einreiseerlaubnissen vor allem jüdischen Flüchtlingen das Leben gerettet. Das Land war vor allem daran interessiert Einwanderern, die mit ihrem Know-How das Land voranbringen würden die Einreise zu gewähren. Insbesondere suchte man nach Leuten mit landwirtschaftlichen Kompetenzen. Aber obwohl die jüdischen Emigranten überwiegend zu den städtischen Mittelschichten zählten, war es nicht schwer an Visa für Bolivien zu kommen, solange die Antragsteller erklärten, sie wollten in der Landwirtschaft arbeiten.Mai 1939
Das Museum of Modern Art in New York zeigt die Ausstellung Art in Our Time mit Werken, die zuvor von den Nationalsozialisten verboten worden waren.17. Mai 1939
Einschränkung der jüdischen Einwanderung in PalästinaObwohl Palästina bis zu diesem Zeitpunkt eine Ausnahme in Bezug auf die Möglichkeiten zur Einwanderung dargestellt hatte, begrenzt die britische Mandatsregierung die Anzahl der Zertifikate, die ausgegeben werden.22. Mai 1939
Mit dem „Stahlpakt“ erneuern das Deutsche Reich und Italien die „Achse Berlin-Rom“.26. Mai 1939
Das Ensemble Continental Players von Leopold Jessner, das ausschließlich aus Hitler-Flüchtlingen besteht, führt zum ersten Mal die englische Version von Wilhelm Tell im Capitain Theatre in Los Angeles auf.30. Juni 1939
Die Reichsregierung lässt Bilder „entarteter Künstler“ in Luzern versteigern. Die Bilder werden zu einem Bruchteil ihres eigentlichen Wertes verkauft.Die Auktion erfolgt auf Vorschlag von Hermann Göring, der sich hierdurch einen devisenbringenden Verkauf ins Ausland erhofft. Der schweizer Kunsthändler Theodor Fischer wird angewiesen, die deutsche Regierung nicht als Nutznießer der Auktion zu enttarnen. Allerdings sickert durch, wem der Erlös tatsächlich zu gute kommt, sodass es zu einem Boykott von Händlern und Sammlern kommt, die die Gebote bewusst niedrig halten. Jedoch stellt die Auktion auch eine Gelegenheit dar, preisgünstig an Kunstwerke zu gelangen, die normalerweise nicht in den Handel gelangt wären.