9. Juni 1933
Der Reichsverband deutscher Schriftsteller, eine nationalsozialistische Zwangsvereinigung für Schriftsteller, wird gegründet. Politisch oder künstlerisch missliebigen Autoren wird eine Mitgliedschaft verwehrt.
22. Juni 1933
Verbot der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Das gesamte Vermögen der Partei und das ihrer Organisationen wird beschlagnahmt. SPD-Mitglieder erhalten Berufsverbot. Daraufhin lösen sich die verbleibenden unabhängigen Parteien bis Anfang Juli selbst auf.
1933
Der Journalist Rudolf Olden gibt in Paris das Schwarzbuch, eine Dokumentation über die Lage der Juden in Deutschland, heraus.
14. Juli 1933
Erlass des „Gesetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft“. Das Gesetz zielt auf die Ausbürgerung von Juden, die während der Weimarer Republik eingebürgert worden waren, und die Beschlagnahmung ihres Vermögens.

Reichsgesetzblatt mit dem „Gesetz gegen die Neubildung von Parteien“
Reichsgeseztesblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1933, Staatsbibliothek zu Berlin
14. Juli 1933
Erlass des „Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien“, welches alle Parteien neben der NSDAP verbietet.
15. Juli 1933
Der Kulturbund Deutscher Juden wird für vom Berufsverbot betroffene jüdische Künstler gegründet. Der Bund wird mit Billigung des nationalsozialistischen Regimes als Selbsthilfeorganisation für jüdische Künstler in Berlin gegründet. Er organisiert u.a. Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen. Nur Juden ist der Zutritt gestattet. 1935 erfolgt die zwangsweise Umbenennung in Jüdischer Kulturbund, bald darauf der zwangsweise Zusammenschluss aller jüdischen Kulturbünde, die sich nach dem Vorbild des Berliner Bundes gebildet hatten, zum Reichsverband jüdischer Kulturbünde. So entwickelte sich der Kulturbund aus der Sicht der Machthaber nach und nach zum Kontrollinstrument gegenüber jüdischen Künstlern in Deutschland.
20. Juli 1933
Die Selbstauflösung des Bauhaus-Instituts wird auf Initiative von Mies van der Rohe von den Bauhaus-Mitgliedern beschlossen.
August 1933
Abschluss des Ha'avara Abkommens zwischen der Zionistischen Vereinigung für Deutschland und dem deutschen Reichswirtschaftsministerium, das es deutschen Juden ermöglichen sollte, nach Palästina auszuwandern. Das Abkommen ist ein Vermögenstransferabkommen nach dem Grundsatz „Ware gegen Menschen“, bei dem in Deutschland Kapital auf Treuhandkonten eingezahlt wird, wovon dann deutsche Waren gekauft und nach Palästina verschifft werden. Dort erhält der Einzahler dann wiederum den Gegenwert z.B. in Form eines Hauses oder der Importeur zahlt den Gegenwert auf ein Konto in Palästina ein. Das Ha'avara Abkommen macht die Auswanderung nach Palästina auch für den jüdischen Mittelstand attraktiv.

Erste Liste aus NS-Deutschland ausgebürgerter Personen, veröffentlicht am 25. August 1933 auf der Titelseite des Deutschen Reichsanzeigers
Deutscher Reichsanzeiger, Ausgabe vom 25. August 1933
Unter den ausgebürgerten Künstlern und Schriftstellern befinden sich auch Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann, Willi Münzenberg, Ernst Toller und Kurt Tucholsky.
September 1933
In den Monaten März bis September suchen schätzungsweise 15.000 Flüchtlinge aus Deutschland Zuflucht in den Niederlanden.