Internierungslager Les Milles
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs ordnete die französische Regierung die Internierung der in Frankreich lebenden Deutschen und Österreicher an. Viele von ihnen waren wegen rassistischer oder politischer Verfolgung aus dem nationalsozialistischen Deutschland in das Nachbarland geflohen, wo sie nun als „feindliche Ausländer“ galten.
Internierungslager Saint-Cyprien
Das südfranzösische Lager Saint-Cyprien war Anfang 1939 für spanische Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nichts heraus in der gleichnamigen Küstenstadt aufgebaut worden. Das Mittelmeer war eine natürliche Grenze.
Jüdische Emigration
Jüdische Emigration bezeichnet die Auswanderung von Menschen einer sehr heterogenen Bevölkerungsgruppe, die – außer der durch das NS-Regime festgestellten, beziehungsweise unterstellten Abstammung – oft wenig gemeinsam hatten. Die nationalsozialistische Rassenpolitik wies zahlreichen Menschen das Merkmal „jüdisch“ zu, die sich selbst gar nicht mit dem Judentum identifizierten. Bei vielen assimilierten Juden, die Deutschland als ihre Heimat empfanden, löste dies einen Identitätskonflikt aus.
Kabarett
Zum Wesen des Kabaretts gehört die Kritik an Politik und Gesellschaft. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 war diese Kunstform grundsätzlich gefährdet. Bereits am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, war die Verfassung geändert worden: Die Meinungsfreiheit und das Versammlungsrecht wurden eingeschränkt.
Kinder und Jugendliche im Exil
Nach einer Statistik des UNHCR waren im Jahr 2020 von den rund 82 Millionen Menschen, die weltweit ihr Herkunftsland verlassen haben, etwa 35 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Für die Zeit des Nationalsozialismus liegen nur Schätzungen vor.
Kinder- und Jugendliteratur im Exil
Kinder- und Jugendbuchautor*innen hatten im Exil vielfach Schwierigkeiten, Publikationsmöglichkeiten zu finden. Da exilierte Kinder und Jugendliche die Sprache ihres Aufnahmelandes oft schnell lernten, spielten auch Übersetzungsmöglichkeiten der (alten und neuen) Werke eine besonders wichtige Rolle.
Kolisch-Quartett
Der Geiger Rudolf Kolisch stand seit 1919 in engem Kontakt zum Komponisten Arnold Schönberg. Für die Konzerte von Schönbergs Wiener Verein für musikalische Privataufführungen gründete er ein Streichquartett, das zunächst den Namen Wiener Streichquartett trug.
Konrad Merz - Ein Mensch fällt aus Deutschland
Junges MuseumVon Schülerinnen und Schülern des Projekt-Seminars „Exilliteratur“ des Kurt-Huber-Gymnasiums Gräfelfing 2010/11Konrad Merz (1908-1999) muss 1934 vor den Nationalsozialisten fliehen und emigriert in die Niederlande, wo er sich als Landarbeiter den Lebensunterhalt sichern kann. Nebenbei schreibt er.
Kontingentflüchtlinge
Als Kontingentflüchtlinge werden Flüchtlinge bezeichnet, die aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen in einem festgelegten Kontingent nach Deutschland einwandern dürfen. Nach der Einreise erhalten sie eine Aufenthaltserlaubnis ohne ein Asylverfahren, ihr Wohnsitz wird jedoch zugeteilt.
Kuba
Der Karibikstaat Kuba nahm bis zu seinem Kriegseintritt 1941 zwischen 6.000 und 8.000 Flüchtlinge aus Europa auf. Die meisten von ihnen waren Juden. Fast alle, die in Kuba Zuflucht fanden, warteten dort auf ihre Weiterreise in die USA.