Felix Nussbaum: Orgelmann, Gemälde (1943)
Mit dem Rücken zu einer apokalyptischen Straßenschlucht sitzt der letzte Überlebende der Katastrophe: ein Orgelmann, das melancholische Alter-Ego des Malers Felix Nussbaum. Er stützt sich auf die längst verstummte Orgel und blickt nachdenklich ins Leere.
Felix Nussbaum: Selbstbildnis mit Geschirrtuch, Gemälde (1935)
Wie sich das Exil in den eigenen Gesichtszügen niederschlägt, studierte der Maler Felix Nussbaum in einer Reihe von Selbstporträts, die ab 1936 vor dem Spiegel entstanden sind. Unter der Deformierung seines Gesichts und der äußeren Realität, die sein Gesicht grimassenhaft überformt, suchte Nussbaum sein inneres, unverstelltes Ich.
Felix Nussbaum: Selbstbildnis mit Maske und Schalltrichter, Gemälde (um 1936)
Während der Jahre des Exils nahmen Masken in den Selbstporträts des Malers Felix Nussbaum eine zentrale Rolle ein. Bereits zuvor hat Nussbaum Masken als Metapher genutzt, um dem Problem der Doppelgesichtigkeit der Wirklichkeit Ausdruck zu verleihen.
Felix Nussbaum: Triumph des Todes, Gemälde (1944)
Das Gemälde Triumph des Todes, das in seiner Darstellung an einen mittelalterlichen Totentanz erinnert, ist das letzte bekannte Werk des Malers Felix Nussbaum. Ein abgerissenes Kalenderblatt am rechten Bildrand gewährt Aufschluss über den Zeitpunkt der Fertigstellung des Gemäldes: der 18. April 1944.
Fernsehinterview mit der Schauspielerin Elisabeth Bergner (1975)
Die Schauspielerin Elisabeth Bergner, 1932 auf der Höhe ihres Ruhms, sah einem Filmvertrag in London entgegen: ab August desselben Jahres sollte sie dort unter der Regie von Paul Czinner für den Produzenten Alexander Korda in einem zweisprachigen Film spielen.
Filmausschnitt aus Der Kongress tanzt (1931)
Während des Wiener Kongresses, auf dem die europäischen Regenten 1814 über die Neuordnung des Kontinents verhandeln, hat nicht nur Fürst von Metternich (Conrad Veidt) eine eigene Agenda; auch Handschuhmacherin Christel (Lilian Harvey) verfolgt eine zielstrebige Werbestrategie für ihre Handschuhe.
Filmausschnitt aus Fritz Langs deutschem Spielfilm Das Testament des Dr. Mabuse (1932/33)
Der dritte von Fritz Langs Filmen um den genialen Verbrecher Dr. Mabuse war zugleich seine letzte deutsche Regiearbeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
Filmplakat zu Der Ruf (1949)
Nach seiner Rückkehr aus dem US-amerikanischen Exil schrieb der Schauspieler Fritz Kortner das Drehbbuch zu diesem halb-autobiografischen Spielfilm: ein Filmdokument deutscher Remigration.
Flüchtlingsausweis von Jakob Haringer, 22. Januar 1944
Versteckspiel mit den BehördenDer Flüchtlingsausweis des im Juli 1936 aus Deutschland ausgebürgerten Jakob Haringer legt beredtes Zeugnis von der gründlichen und regelmäßigen fremdenpolizeilichen Kontrolle ab, der Exilant*innen in der Schweiz zwischen 1933 und 1945 ausgesetzt waren. Haringer lieferte sich mit der rigiden Fremdenpolizei über Jahre ein Versteckspiel.
Flugblatt An die Internierten auf der Insel Man (1940)
Auf der Isle of Man waren während des Zweiten Weltkriegs insgesamt etwa 14.000 Menschen interniert. Sie lebten auf engstem Raum in umfunktionierten Hotels, Pensionen und Schulen, die mit Stacheldraht umzäunt waren.