Szenenfoto aus dem Deutschen Theater „Kolonne Links“ in Moskau (1934 – 1935)
Das Deutsche Theater „Kolonne Links“ in Moskau setzte sich aus Mitgliedern zweier Theatergruppen zusammen, die in der Weimarer Republik aufgetreten waren: der „Kolonne Links“, Werbetruppe der Internationalen Arbeiterhilfe, geleitet von Helmut Damerius, und Gustav von Wangenheims Truppe 1931, die noch bis März 1933 erfolgreich im Kleinen Theater unter den Linden sein Stück Die Mausefalle gespielt hatte.
Szenenfoto der Pfeffermühle aus dem Sketch Stimmungsbild (1934)
Alle Versuche, eine Tournee oder auch nur Gastspiele der Pfeffermühle in Österreich zu organisieren, scheiterten. Zwar traten auch in den Jahren des autoritären Ständestaates, vor allem in Wien, durchaus mutige Brettl- und Kabarett-Künstler auf, doch benötigte die Pfeffermühle als ausländisches Ensemble eine gesonderte Spielgenehmigung, die ihr bis zuletzt verweigert wurde.
Szenenfoto mit Conrad Veidt als Jud Süß (1934)
Conrad Veidt war ein Filmstar, den die Nationalsozialisten gerne im Land behalten hätten. Doch der Schauspieler, der mit einer jüdischen Frau verheiratet war, erteilte dem antisemitischen Regime eine deutliche Absage durch eine Filmrolle, die er 1933 in England übernahm.
Szenenfotografie aus dem Spielfilm Verfehlung (1991)
Rückkehr einer Exilantin zur DEFAUnmittelbar nach dem Mauerfall begann Heiner Carow, der als Regisseur thematisch provokativer Spielfilme wie Die Legende von Paul und Paula (1973) und Coming out (1989) wiederholt die DDR-Staatsführung herausgefordert hatte, mit den Vorbereitungen zu einer der letzten DEFA-Produktionen. Der Stoff, eine tragische Liebesgeschichte zwischen einer ostdeutschen Putzfrau und einem westdeutschen Hafenarbeiter, war zugleich auch ein persönlicher Abgesang auf die gerade untergegangene DDR.
Szenenfotografie von Albert Bassermann als Van Meer in Foreign Correspondent (1940)
Vom vielbeschäftigten und hofierten Hauptdarsteller in Europa zum „small part“ mit viel drehfreier Zeit in Amerika – der Schauspieler Albert Bassermann, der 1939 ins Exil in die USA gegangen war, war dort höchst unzufrieden mit seiner Auftragslage.
Tabelle von Leo Perutz über Veröffentlichungen seiner Werke im Ausland (nach 1945)
Wann genau der Schriftsteller Leo Perutz, der 1938 von Österreich nach Palästina ins Exil gegangen war, die Tabelle seiner Werkveröffentlichungen angelegt hat, ist nicht bekannt. Die letzte Eintragung stammt auf jeden Fall aus der Zeit nach 1945.
Telefonliste von Soma Morgenstern (1941/1943)
ein EmigrantennetzwerkEingeladen von seinem Freund Conrad H. Lester, hielt sich der Schriftsteller Soma Morgenstern von Herbst 1941 bis Frühling 1943 in Los Angeles auf.
Telegramm an Fritz von Unruh auf Ellis Island (1940)
Alias Fred OnofNach seiner Befreiung aus französischer Internierung gelang dem Schriftsteller Fritz von Unruh, zusammen mit seiner Frau Friederike, im Sommer 1940 die Flucht aus Frankreich. Mit gefälschten Pässen und einem US-Visum auf die Namen Fred und Frederique Onof flüchtete das Paar über Spanien in die USA.
Telegramm von Siegfried Unseld an Uwe Johnson, 13. Juli 1959
Wie mit Peter Suhrkamp zwei Jahre zuvor verabredet, schickte der Schriftsteller Uwe Johnson das Manuskript seines zweiten Romans Anfang 1959 nach Frankfurt am Main.Doch der Verlagsgründer kam nicht mehr dazu, Mutmassungen über Jakob zu lesen, er starb am 31.
Textilentwürfe von Heinz Trökes (undatiert, zwischen 1932 und 1939)
„[…] am allerliebsten möchte ich natürlich malen,[ ]oder auch dazu unterrichten und wenn ich mich mit dieser Arbeit mit ei[n]em Existenzminimum begnügen muss.“ (Tagebuch Trökes, 25.