Leonard Steckel: Brief an Erwin Piscator, 1947
Wie der Schauspieler Leonard Steckel in diesem Brief an den Regisseur Erwin Piscator andeutet, strebte er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Rückkehr nach Deutschland an. Im Zuge der gemeinsamen Arbeit an der Berliner Volksbühne wurden der Schauspieler und der Regisseur Freunde.
Leonhard Frank: Brief an Hermann Kesten (1. Oktober 1940)
Im September 1940 flüchtete der Schriftsteller Leonhard Frank von Marseille nach Lissabon, um von dort weiter in die USA zu reisen. Da nach seiner Ankunft in Portugal für ihn noch immer kein Visum für die USA vorlag, schrieb er am 1.
Liao Yiwu: Für ein Lied und hundert Lieder (orig. 2000, dt. 2011)
Ein Zeugenbericht aus chinesischen GefängnissenIm Jahr 1989 schrieb Liao Yiwu ein Gedicht über das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Der kritische Text wurde unter der Hand weitergegeben und rasch populär, woraufhin der Schriftsteller zu vier Jahren Gefängnishaft und Arbeitslager verurteilt wurde.
Lili Schultz: Abschiedsbrief an die Studierenden der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Entwurf (undatiert, März 1958)
Nachträgliches LebewohlBis zuletzt verschwieg Lili Schultz ihren Studierenden an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein ihre Fluchtpläne. So konnten diese nicht ahnen, dass eine Zusammenkunft im März 1958 die Abschiedsfeier ihrer Lehrerin sein würde.
Lili Schultz: Aquarellentwurf Sphärisch (1961)
Wallende Wirbel in zarten Pastelltönen auf bläulichem Grund. Dazwischen kräftige Farbpunkte unterschiedlicher Größe. Sphärisch nannte die Emailkünstlerin Lili Schultz eine Bildplatte, die sie im Jahr 1961 vor dem Ausarbeiten zur Emailarbeit als Aquarellskizze anlegte.
Lili Schultz: Dankesrede anlässlich einer Preisverleihung in Oldenburg, Manuskript (1957)
Bekenntnis zur Vielfalt der KunstIm Februar 1957 erhielt die Emailkünstlerin Lili Schultz eine für ihr Fach bedeutende Ehrung. In Oldenburg wurde der Professorin der Goldene Ehrenring der Deutschen Goldschmiedegesellschaft verliehen. Ihre Dankesrede gibt viel über ihr damaliges Kunstverständnis preis – und auch darüber, warum es für sie in der Deutschen Demokratischen Republik bald keine künstlerische Zukunft mehr gab.
Lili Schultz: Erinnerungskarte der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (14. März 1958)
Der vergessene PersonalausweisAm 14. März 1958 schrieb die Stadt- und Saalkreissparkasse in Halle (Saale) eine kurze Nachricht an die Künstlerin Lili Schultz. Man bat sie, bei Gelegenheit vorbeizuschauen. Sie habe in der Bank ihren Personalausweis vergessen und solle ihn doch abholen.
Lili Schultz: Fluchtbegründung für westdeutsche Behörden (18. Mai 1958)
Rechtfertigung der EmigrationBald nach ihrer gelungenen Flucht aus der Deutschen Demokratischen Republik stellte sich für Lili Schultz eine nächste Herausforderung. Die Künstlerin und Kunstdozentin focht in Westdeutschland um ihre Anerkennung als Sowjetzonenflüchtling.
Lili Schultz: Kündigungsschreiben an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein (18. März 1958)
Schlussstrich nach JahrzehntenKurz nach ihrer Flucht nach Westdeutschland verfasste Lili Schultz die Kündigung für ihren bisherigen Arbeitgeber. Die Professorin für Emailhandwerk verließ die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) nach jahrzehntelanger Verbundenheit.
Lili Schultz: Lebenslauf aus den ersten Tagen in der BRD (1958)
Bilanz eines KünstlerlebensEinen Tag nach dem Verlassen der Deutschen Demokratischen Republik ohne Pass via Westberlin traf Lili Schultz am 16. März 1958 in Düsseldorf ein.