Arbeitsbescheinigung für Lucia Moholy (24. Juni 1937)
Die Fotografin Lucia Moholy hatte bei ihrer Flucht aus Deutschland über Prag, Wien und Paris ihre Negative und Abzüge zurückgelassen. Die nationalsozialistischen Devisengesetze vom April 1933 erlaubten nur wenig Gepäck.
Argentinischer Pass von Carl Meffert
Ein Ausweis mit dem eigenen NamenSeit etwa 1932 lebte der Grafiker Carl Meffert für einige Zeit in der Schweiz. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gab er sein Leben in Berlin vollständig auf: Bei seinem letzten Aufenthalt in Berlin 1933 hätte ihn beinahe die Gestapo verhaftet, doch Meffert konnte sich in die Schweiz absetzen.
Armeeausweis von Marlene Dietrich
Certificate of Identity of NoncombatantMarlene Dietrich war seit 1939 amerikanische Staatsbürgerin, und im Krieg zwischen der alten und der neuen Heimat bewies sie zeitweise täglich, auf wessen Seite sie stand: Vom 24. Januar 1942 bis zum 9. September 1943 reiste die Schauspielerin und Sängerin durch die Vereinigten Staaten und warb für Kriegsanleihen.
Arno Kikoler: Symphonieorchester des Kulturbunds Deutscher Juden, Fotografie (ca. 1934-36)
Wann genau der Fotograf Arno Kikoler diese Fotografie des Symphonieorchesters des Kulturbunds Deutscher Juden in Berlin machte, ist nicht bekannt. Sie zeigt 38 Ensemblemitglieder zusammen mit dem Dirigenten Josef Rosenstock, der das Orchester von seiner Gründung 1933 bis 1936 leitete.
Arnold Schönberg: Adressbuch (1936)
Auf dieser Doppelseite aus dem Adressbuch des Komponisten Arnold Schönberg fällt auf, dass hinter vielen Namen die Zahl 70 steht, die er von Hand in Rot notiert hat. Sie bezieht sich wahrscheinlich auf Einladungen, die Schönberg an die verschiedenen Personen zu seinem 70. Geburtstag am 13. September 1944 verschickt hat.
Arnold Schönberg: Brief an den Fotografen Eric Schaal (30. Januar 1941)
Der Fotograf Eric Schaal, der 1936 aus München nach New York emigriert war, arbeitete dort ab 1937 für die Agentur Pix, für die er unter zahlreichen anderen Künstlern auch den Komponisten Arnold Schönberg porträtierte. Der vielbeschäftigte Schönberg ließ Schaal nach dem Fototermin einige Zeit warten, bis er sich für eine Auswahl von Abzügen entschied, die er für sich selbst verwenden wollte.
Arnold Schönberg: Brief an Else Lasker-Schüler, 3. Oktober 1937
Seit 1933 lebte der Komponist Arnold Schönberg im Exil in den USA und ließ sich dort in Kalifornien nieder. Allerdings musste er bald feststellen, dass die amerikanische Öffentlichkeit an seiner atonalen Musik nur begrenztes Interesse zeigte und komponierte sogar Stücke im "alten Stil".
Arnold Schönberg: Das Lied von der Waldtaube, Tonaufnahme (1934)
In den ersten Monaten nach seiner Ankunft in den USA war der Komponist Arnold Schönberg oft sehr erschöpft, denn er hatte gleich viele Aufgaben wahrzunehmen: Er unterrichtete Schüler in New York und in Boston, wurde eingeladen, Konzerte zu dirigieren und komponierte. Der Dirigent Otto Klemperer, der Schönberg sehr verehrte und bereits vor ihm in die USA emigriert war, hatte einige Kontakte vorbereitet.
Arnold Schönberg: Eine seiner Adresskarten (ca. 1938)
Der Komponist Arnold Schönberg war in seiner ersten Ehe zweimal Vater geworden: 1902 kam die Tochter Gertrude, genannt Trudi, zur Welt, 1906 wurde der Sohn Georg geboren. Gertrude heiratete den Komponisten Felix Greissle; ihre Namen sind die Haupteinträge auf dieser Karteikarte aus Schönbergs Adressenverzeichnis.
Arnold Schönberg: Kanon für Thomas Mann zum 70. Geburtstag (1945)
Mit diesen Worten widmete Arnold Schönberg dem Schriftsteller Thomas Mann einen Kanon zum 70. Geburtstag, den er am 6. Juni 1945 beging. Schönberg und Mann lernten sich wahrscheinlich 1938 in Hollywood persönlich kennen, brieflich verkehrten sie bereits seit 1930.