Interview mit Volkmar von Zühlsdorff (2005)
Engagiert für die American Guild for German Cultural FreedomIm Jahr 2005 gab der damals 92-jährige Volkmar von Zühlsdorff dieses bisher nicht veröffentlichte Interview. Er berichtet darin über die Gründung und die Aufgaben der American Guild for German Cultural Freedom.
Irene Heymann über Paul Kohner und den European Film Fund (Interviewausschnitt)
Der Künstleragent Paul Kohner, den seine langjährige Sekretärin Irene Heymann als einen Mann mit großem Herzen beschreibt, gründete 1938 mit einigen in Hollywood bereits etablierten deutschen Filmschaffenden, darunter Ernst Lubitsch, William (Wilhelm) Dieterle, Walter Reisch und Billy Wilder, den European Film Fund.Heymann erinnert sich im Interview, dass Kohner seine Klienten zunächst zur Abgabe eines Teils ihrer Gage an die Hilfsorganisation gezwungen habe – später sei diese Abgabe allgemein üblich geworden.
Irmgard Keun: Nach Mitternacht (1937)
Erstausgabe des Romans, erschienen 1937 im Querido VerlagIrmgard Keuns Roman Nach Mitternacht erschien 1937 im niederländischen Querido Verlag in Amsterdam und gilt als einer der wichtigsten Romane der Exilliteratur. Das Geschehen spielt an zwei Tagen um das Jahr 1936.
Italy surrenders, Fotografie von Fred Stein (1943)
Ein Kriegsbild aus New YorkDas Bild Italy surrenders (Italien kapituliert) zählt zu den bekanntesten Straßenszenen Fred Steins aus New York. Er zeigt das Porträt einer Familie beim Zeitunglesen.
Iwan Heilbut: Die Überlebenden (Zugvögel), Typoskript (1942/43)
Iwan Heilbuts Roman Die Überlebenden, der 1943 von dem amerikanischen Verlag Doubleday, Doran & Co. unter dem Titel Birds of Passage veröffentlicht wurde, basiert auf autobiografischen Erfahrungen des Autors in den Jahren 1939 und 1940 in Frankreich.
Jakob Haringer: Das Fenster, Gedichttyposkripte
Der ZettelpoetJakob Haringers Lyrik weist Bezüge zum Expressionismus auf, wird aufgrund des volksliedhaften Tons und der durch Musikalität erzeugten Stimmungen aber eher in der Tradition eines François Villon und insbesondere der Romantik gesehen. Im Exil veröffentlichte Haringer 1934 im Neuen Tage-Buch die Deutschland-Ode, die seine antifaschistische Gesinnung deutlich unterstrich und dessen Anklage mit dem zuversichtlichen Ausblick auf Befreiung schließt: «Es blitzt … es stürzen balde deine Mauern, / Vorbei der braune Mord, das finstre Trauern, / Geduld mein Land!» Mehr als dem Modus der Anklage und der littérature engagée ist seinen Gedichten jedoch ein elegischer Ton eigen, der die persönlich erfahrene Deklassierung, Heimweh, Außenseitertum und Trauer sowie generell die Introspektion in den Mittelpunkt stellt, was Haringers Exillyrik in die Nähe eines Max Herrmann-Neiße rückt.
Jan Tschichold: Schatzkammer der Schreibkunst (1945)
Im Juli 1933 war dem Typografen und Buchgestalter Jan Tschichold – nach Entlassung und Verhaftung – die Flucht in die Schweiz gelungen. Mit einer Teilarbeitsgenehmigung unterrichtete er an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel und nahm Gestaltungsaufträge für Verlage an.
János Reismann: Mitglieder des Deutschen Gebietstheaters Dnjepropetrowsk, Fotografie (1935/36)
Eine Wandertruppe im sowjetischen ExilDas Deutsche Gebietstheater Dnjepropetrowsk wurde 1935 auf Anregung des kulturinteressierten Politikers Mendel Chatajewitsch in Dnjepropetrowsk, einer ukrainischen Industriestadt zwischen Kiew und Odessa, gegründet. In dieser Region gab es eine von deutschen Einwanderern abstammende Bevölkerung, die zuvor kein deutschsprachiges Theater erlebt hatte.
Jean Leppien: Ein Blick hinaus (1987)
Am 21. März 1944 wurde Jean Leppiens Frau Suzanne von den Deutschen verhaftet.
Jean Leppien: Schutzumschlag zu Mit uns die Sintflut von Georg Friedrich Alexan (1935)
Nachdem der Maler Jean Leppien 1933 von Deutschland nach Frankreich geflohen war, malte er nur wenig. Mit Arbeiten wie der Erstellung von Fotomontagen, Gestaltung von Plakaten, Dekoration von Schaufenstern und den unterschiedlichsten Gelegenheitsarbeiten versuchte er den Lebensunterhalt für sich und seine Lebensgefährtin, die ehemalige Bauhausschülerin Suzanne Ney, zu bestreiten.