Clement Moreau: Wer auf einen Tiger reitet, kann nicht absteigen (1939)
Antifaschistische KarikaturenAngekommen im argentinischen Exil engagierte sich Clement Moreau in der antifaschistischen Bewegung „Das andere Deutschland“ und gründete die Kabarett- und Theatergruppe „Truppe 38“, die mit ihrem gesellschaftskritischen Repertoire Geld für die antifaschistische Arbeit verdiente.Als Karikaturist schuf er zudem hunderte von Zeichnungen, die den Faschismus der Lächerlichkeit preisgab und dessen Fassade demaskierte.
Conrad Veidt als Major Strasser in Casablanca (1942)
Den Ufa-Star Conrad Veidt, der Deutschland aus Überzeugung verlassen und zunächst nach Großbritannien, 1940 dann nach Hollywood ins Exil gegangen war, ereilte dasselbe Schicksal wie viele seiner Schauspielkollegen. Als überzeugter Anti-Faschist musste er in amerikanischen Anti-Nazi-Produktionen den deutschen Bösewicht spielen.
Curt Trepte: Das Deutsche Staatstheater in Engels, Fotografie (um 1936)
Erwin Piscators Emigrantentheater in den Jahren 1935 bis 1936Die sowjetische Stadt Engels, Hauptstadt der Wolgadeutschen Republik, besaß seit 1931 ein großes „Deutsches Staatstheater“ mit einem Saal von 800 Plätzen. Den Regisseur Erwin Piscator brachte das auf die Idee, hier ein Zentrum des deutschsprachigen Emigrationstheaters einzurichten. Denn ein solcher Plan war in Moskau bereits gescheitert.
Dänischer Führerschein von Helene Weigel (1934)
Auch im Exil übernahm die Schauspielerin Helene Weigel die Organisation des Familienalltags weitgehend allein. Sie war mit den beiden Kindern und der Haushälterin im Juni 1933 über Frankreich, Belgien und die Niederlande mit dem Schiff nach Dänemark gereist, während sich ihr Mann Bertolt Brecht wegen Theaterproben in Paris aufhielt.
Das Wort. Literarische Monatsschrift (1936 – 1939)
Das Wort wurde 1936 in Moskau als eine neue Literaturzeitschrift des Exils gegründet, nachdem Die Sammlung (Amsterdam) und Neue Deutsche Blätter (Prag), beide 1933 – 1935, ihr Erscheinen eingestellt hatten. Sie erschien vom Juli 1936 bis März 1939 monatlich in einer Auflage von 5000 bis 7000 Exemplaren im Jourgaz-Verlag von Michail Kolzow.
David Ludwig Bloch: Hanging, Linolschnitt (1977-1980)
Ganz unmittelbar blickt der Betrachter auf die herabhängenden Füße eines Hingerichteten. Eine gesichtslose Menschenmenge ist Zeuge des anonymen Todes.
David Ludwig Bloch: Reception-Deception, Linolschnitt (1977-1980)
Reception-Deception zählt zu einem Werkzyklus über das Thema Holocaust, den der Maler David Ludwig Bloch vierzig Jahre nach seiner Inhaftierung in Dachau in Amerika anfertigte. Das Motiv wiederholt er in einem gleichnamigen Gemälde.
David Ludwig Bloch: Schirmverkäufer, Holzschnitt (1948)
Dieser Holzschnitt entstammt der Serie Yin-Yang, die der Maler David Ludwig Bloch 1948 im chinesischen Exil anfertigte. Die beiden Begriffe bezeichnen in der chinesischen Philosophie die Balance, die zwischen zwei einander entgegengesetzten und dennoch aufeinander bezogenen Kräften existiert.
David Ludwig Bloch: Shanghai Ghetto, Holzschnitt (1946)
In einem unüberblickbaren Durcheinander von Vorschriften für staatenlose Flüchtlinge findet sich dieser Emigrant im Ghetto von Shanghai wieder. Eng umgeben von in Versalien geschriebenen Begriffen wie „Designed Area“, „Punishment“ oder „Extension“, die seinen Weg zu beengen scheinen, zeigt er seinen Pass vor.
David Ludwig Bloch: Zirkel von Rikschas, die zu einem Kunden eilen, Holzschnitt (1941/1942)
Kaum unterhält sich das Paar über die Möglichkeit, eine Rikscha zu nehmen, eilen dienstfertig aus allen Richtungen die Rikscha-Kulis heran. Das bisweilen aufdringliche Werben um Kundschaft, der Laufschritt der Fahrer, der den Rhythmus der Stadt vorgibt, aber auch ihr Alltag wurde eines der bevorzugten Motive des Malers David Ludwig Bloch in Shanghai.