Briefkopf des Freien Deutschen Kulturbunds in Großbritannien (nach 1939)
Die Mitglieder des Freien Deutschen Kulturbunds wählten bei der Gründung vier Präsidenten: den Kritiker Alfred Kerr, den Maler Oskar Kokoschka und die Schriftsteller Stefan Zweig und Berthold Viertel. Alfred Kerr schied im November 1939 – aufgrund politischer Differenzen nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs – bereits wieder aus seinem Amt aus.
Britische Zeichenerlaubnis für Helmut Krommer (4. März 1943)
Künstler oder Spion? In Großbritannien drohte Helmut Krommer während des Zweiten Weltkrieges keine Gefahr für Leib und Leben. Ohne behördliches Zutun konnte er jedoch auch im Exil nicht frei seiner Kunst nachgehen.
Bruno Frank: Cervantes (1934, Nachdruck 1944)
Die deutschsprachige Erstausgabe von Bruno Franks Roman Cervantes erschien 1934 im Amsterdamer Querido Verlag. Übersetzungen kamen in Schweden, Großbritannien, Finnland, Norwegen, Dänemark, der Tschechoslowakei, den USA, Chile und Spanien heraus.
Bruno Frank: Telegramm an die American Guild for German Cultural Freedom (1939)
Der Schriftsteller Bruno Frank war 1938 – neben Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, Alfred Neumann, Rudolf Olden und Richard A. Bermann – einer der Preisrichter des literarischen Preisausschreibens, das die American Guild for German Cultural Freedom veranstaltete.
Bruno Taut: Baupläne für sein Wohnhaus in Istanbul, 1937
Zwei Jahre bis zu seinem überraschenden Tod an Weihnachten 1938 verbrachte der Architekt Bruno Taut im Exil in der Türkei. Er war dem Ruf als Dekan der Fakultät für Architektur der Universität Istanbul gefolgt, den er einem alten Bekannten aus Deutschland verdankte: Der ehemalige Berliner Stadtbaurat Martin Wagner, mit dem Taut mehrere Großprojekte realisiert hatte, lebte seit 1935 als städtebaulicher Berater der Regierung Atatürk in der Türkei.
Bruno Taut: Skizze des Fuji
Eigentlich hatte der Architekt Bruno Taut 1933 nur zur Kirschblüte in Japan sein und anschließend in die USA und weiter fahren wollen. Doch die Ereignisse in Deutschland ließen aus der Vortrags-Weltreise eine Flucht werden: Nicht einen Monat, sondern dreieinhalb Jahre verbrachten Taut und seine Lebensgefährtin in Japan – Probleme bei der Visumsbeschaffung und bald auch Geldschwierigkeiten verhinderten die Weiterreise.
Carl Rabus: Aufschrei in der Qual (um 1941/45)
Der kolorierte Holzschnitt Aufschrei in der Qual des Malers und Grafikers Carl Rabus zeigt einen großen männlichen Kopf mit schmerzverzerrtem Gesicht. Der weit nach hinten gelegte Kopf sowie die abgeknickte Stellung der Hand wirken unnatürlich.
Carl Rabus: Passion, Linolschnittfolge (1945)
Erinnerungen an eine GefangenschaftDer Maler Carl Rabus flüchtete 1934 aus Deutschland nach Österreich, 1938 von dort nach Belgien, wo er 1940 als „feindlicher Ausländer“ festgenommen und im südfranzösischen Lager Saint-Cyprien interniert wurde. 1942 folgte die Festnahme wegen „Rassenschande“, mit Unterbringung in einem Wiener Gefängnis.
Carl Rabus: Saint-Cyprien (1940)
Die Grafik Saint-Cyprien des Malers Carl Rabus zeigt einen Strandabschnitt der südfranzösischen Stadt Saint-Cyprien am Mittelmeer. Auf den ersten Blick wirkt die Szenerie wie eine Urlaubssituation.
Carl Rabus: Sonett aus dem Gefängnis (1943)
Der Maler und Grafiker Carl Rabus lebte ab 1938 im Belgischen Exil. Seit 1940 wurde er jedoch von der Gestapo überwacht, die ihn schließlich – aufgrund seiner Beziehung zu der jüdischen Fotografin Erna Adler – wegen „Rassenschande“ verhaftete.