Sonderausstellung: Ulrich Becher

Zwischen Berlin und Wien

Zeitungsfoto Hochzeit von Dana und Ulrich Becher
Zeitungsfoto über die Hochzeit von Dana und Ulrich Becher in der Zeitung „Die Stunde“, Wien, 7. November 1933
Schweizerisches Literaturarchiv SLA, Schweizerische Nationalbibliothek
Sonderausstellung: Ulrich Becher

Zwischen Berlin und Wien

Wie viele seiner Kolleg*innen verließ auch der Berliner Schriftsteller Ulrich Becher kurz nach dem Reichstagsbrand Ende Februar 1933 das Land. Auch wenn sich Bechers spätere Aussage, er sei bei den NS-Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 der „jüngste“ der verbrannten Dichter*innen gewesen, bislang nicht verifizieren lässt, dürfte für ihn der Gang ins Exil alternativlos gewesen sein: aufgrund seiner linken und antifaschistischen Überzeugung, seiner jüdischen Herkunft und nicht zuletzt seiner künstlerischen Verwandtschaft und Freundschaft zu George Grosz, einem der prominentesten Vertreter dessen, was die Nationalsozialist*innen als „Entartete Kunst“ diffamierten.

Becher hält sich in den Jahren 1933 bis 1938 vornehmlich in Österreich und in der Schweiz auf. Im Herbst 1933 heiratet er in Wien Dana Roda, die Tochter des österreichischen Humoristen Alexander Roda Roda. Am 4. November 1935 schreibt Becher seinen Eltern noch voller Zuversicht aus Wien: „Gegen die Nazis, die hier ziemlich ausgetilgt sind, ist der Kurs ungeheuer scharf, mit den Sozis hat man sich vertragen […]. Es erscheint mir heute als eine der wenigen Europa-Großstädte, in denen man nach Berlin leben kann […].“ Zweieinhalb Jahre später wird der „Anschluss“ Ulrich und Dana Becher zur Flucht in die Schweiz zwingen.

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