Sonderausstellung: Erika Mann

I think, she will be a success.

Schwarzweißfotografie zeigt Erika Mann im Profil rauchend
Erika Mann in New York, 1936
Foto: Lotte Jacobi, DLA Marbach, M 3179, © 2019 University of New Hampshire, Lotte Jacobi Collection
Sonderausstellung: Erika Mann

I think, she will be a success.

Die Karriere einer politischen Rednerin, 1937–1945

In Cleveland sprach ich 5 Mal in drei Tagen, was […] mich an den Rand des Zusammenbruchs brachte. […] Im übrigen aber war der Aufenthalt eher triumphal, und meine Erfolge als public speaker number 1 häufen sich.

Erika Mann an Katia Mann, 1. Mai 1937. In: Erika Mann. Briefe und Antworten. Bd.1. Hrsg. von Anna Zanco Prestel. München 1984, S.120f.


Nach nur drei Vorstellungen im Januar 1937 in New York war das Ende der „Pepper Mill“ besiegelt. Erika Mann fand schnell eine neue Bühne: als politische Rednerin und Vortragsreisende. Schon ihr erster großer Auftritt war spektakulär: Im New Yorker Madison Square Garden sprach sie bei einer „Peace & Democracy Rally“ vor 23.000 Menschen. Auf der Bühne standen außerdem der New Yorker Bürgermeister LaGuardia, der Gewerkschaftsführer John H. Lewis sowie ein ehemaliger enger Mitarbeiter Präsident Roosevelts. Es wurde eine große Demonstration gegen die von Hitler ausgehende Kriegsgefahr und für einen Wirtschaftsboykott gegenüber Deutschland. Erika Manns Rede beeindruckte. Noch im gleichen Jahr wurde sie von einer Agentur für Vortragsreisende unter Vertrag genommen. In den kommenden Jahren reiste sie während der Wintermonate quer durch Amerika. Vor großem oder kleinerem Publikum informierte sie über „Die Erziehung der Jugend im Dritten Reich“, über die deutsche Diktatur, über die Gefahren des Faschismus. Amerika empfand sie als neues Zuhause, den Pullman-Wagen als ihr „Vaterland“.

Weiterführende Literatur
Irmela von der Lühe: Erika Mann. Eine Lebensgeschichte. Reinbek 2009. S.165–243.
Beverley Driver Eddy: Erika und Klaus Mann. Living with America. New York/Bern/Berlin 2018.

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