Die Sonderausstellung „American Guild for German Cultural Freedom – Eine Lesung ausgewählter Dokumente“ ist im April 2020 in Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheater entstanden.
Das Archiv der Deutschen Akademie im Exil / American Guild for German Cultural Freedom zählt zu den bedeutendsten Beständen des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek. Die überparteiliche Organisation unterstützte Exilierte finanziell, bot Vernetzung und gewährte lebensrettende Hilfe bei der Weiterflucht. Viele Prominente waren zur Mitarbeit bereit, darunter Thomas Mann und Sigmund Freud. In dem Büro der American Guild in New York City gingen bald Hilfsgesuche aus aller Welt ein. Bis zu ihrer Auflösung 1941 gewährte die American Guild 160 Arbeitsstipendien. Die Mittel wurden mit Soireen, Fundraising-Dinners, Konzerten und Manuskriptauktionen eingeworben. Das Archiv umfasst 968 Personenmappen. Fragebögen, Lebensläufe und Korrespondenzen aus vielen Ort der Welt sind überliefert. Mit Stipendiaten wie Bertolt Brecht, Alfred Döblin, John Heartfield, Egon Erwin Kisch, Joseph Roth, Anna Seghers und Arnold Zweig ist das Archiv ein „Who is Who“ der deutschsprachigen Emigration.
Entstanden ist die Ausstellung in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben lahmlegt – mit bislang unabsehbaren Folgen. Hilfe und Solidarität sind die Werte, die während der Corona-Pandemie einen neuen Stellenwert erlangen. Und auch das Thema von Flucht und Exil rückt nun auf besondere Weise in den Blick.