Exil Online. Archiv erleben – Exil entdecken – Geschichte verstehen
Was bedeutet es, seine Heimat zu verlassen? Was sagen uns Dokumente aus einer anderen Zeit heute? Welche Gedanken verbinden wir mit diesen Büchern, Briefen und Zeitzeugnissen? Welche Fragen haben wir?
Solche und andere Fragen haben sich 31 Schülerinnen und Schüler zweier 8. Klassen der Frankfurter I.E. Lichtigfeldschule im Philanthropin gestellt, als sie sich mit Archivalien aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek beschäftigt haben. Entlang von Dokumenten und Biografien von Emma Kann, Thomas Mann, Leo Perutz, Jesse Thoor, Franz Werfel und Stefan Zweig haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Facetten der Exilgeschichte bearbeitet und sich zugleich mit ihrem Blick von heute dieser Geschichte angenähert. Begleitet wurden sie dabei von ihrer Lehrerin Dr. Elke Maiwald und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Exilarchivs 1933-1945.
Auf die oben gestellten Fragen gibt es nicht immer klare Antworten, manchmal werfen sie sogar noch viele weitere Fragen auf – dabei merken wir dann, was uns an der Geschichte von Personen, Dokumenten und Gegenständen besonders beschäftigt. In vielen Stunden, sowohl in der Schule als auch zuhause, und einem Workshop im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 ist eine Ausstellung entstanden, die mit Videos, Fotografien und Texten das Ergebnis dieser intensiven Beschäftigung zeigt.
Das Projekt Exil online. Archiv erleben – Exil entdecken – Geschichte verstehen ist im Rahmen des Wettbewerbs Kinder zum Olymp! entstanden, der im Schuljahr 2013/2014 zum 10. Mal stattfindet. Die Projektergebnisse der Schülerinnen und Schüler überzeugten die Jury des von der Kulturstiftung der Länder ausgeschriebenen Preises, der unter dem Motto „Schulen kooperieren mit Kultur“ steht. In der Sparte Literatur für die Klassen 5 bis 9 ist das Kooperationsprojekt als Sieger hervorgegangen.
Begonnen hatte die Kooperation zwischen Schule und Archiv 2012 mit der Ausstellung Fremd bin ich den Menschen dort, begleitet von regelmäßigen Reportagen in der Schüler-Zeitung und einem Interview. Am Tag der offenen Tür der Deutschen Nationalbibliothek im Jahr 2013 erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler eigenständig eine Präsentation.