Exil und Spanischer Bürgerkrieg

Foto: Truppenparade
Truppenparade der Republikanischen Armee im Spanischen Bürgerkrieg, vermutlich 1938, Foto aus dem Nachlass von Klaus Mann
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München. KM F 229

Exil und Spanischer Bürgerkrieg

Hoffnung im Kampf gegen Hitler

Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs durch den Putsch des Militärs unter General Franco gegen die Regierung der Spanischen Republik am 18. Juli 1936 und die Niederschlagung des Aufstandes durch die Bevölkerung in großen Teilen Spaniens löste in der linken Weltöffentlichkeit, insbesondere unter deutschen Emigranten, eine Welle der Solidarität aus. Durch das Eingreifen Hitlers und Mussolinis auf der Seite Francos wurde Spanien zum Sinnbild für den Kampf gegen den Faschismus und für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit schlechthin.

Im Februar 1936 hatten sich im Pariser Lutetia-Kreis Schriftsteller aus dem kommunistischen, sozialdemokratischen und bürgerlichen Lager für die Bildung einer deutschen Volksfront gegen den Nationalsozialismus ausgesprochen, darunter Heinrich und Klaus Mann, Ernst Toller, Lion Feuchtwanger, Arnold Zweig und Oskar Maria Graf. Von hier ging eine große Solidaritätsbewegung aus, die zu Aufrufen, Kundgebungen und Sammlungen führte. Auch Thomas Mann verfasste einen Leitartikel für das Sonderheft Spanien des Schutzverbands Deutscher Schriftsteller im Exil.

Durch die Unterstützung der Republikanischen Truppen von Seiten der Sowjetunion geriet der Bürgerkrieg bald zu einem Stellvertreterkrieg. Tausende Freiwillige aus mehr als zehn europäischen Ländern reihten sich in die Internationalen Brigaden der Spanischen Republik ein. Auch Intellektuelle wie André Malraux, Ernest Hemingway oder George Orwell engagierten sich in Spanien. Die deutschen Künstler und Schriftsteller, die als Soldaten oder Berichterstatter am Bürgerkrieg teilnahmen, kamen wie Ludwig Renn, Gustav Regler, Alfred Kantorowicz, Ernst Busch oder Arthur Koestler überwiegend aus dem kommunistischen Lager.

Die Hoffnung, Franco (und damit Hitler) in Spanien zu schlagen und so der Ausbreitung des Faschismus in Europa Einhalt zu gebieten, blieb bis wenige Monate vor Kriegsende am 1. April 1939 bestehen. Tausende Spanienflüchtlinge, Zivilisten wie Soldaten, die sich mit der sich abzeichnenden Niederlage nach Frankreich begaben, wurden von der französischen Regierung in Sammellagern wie St. Cyprien, Gurs und Le Vernet interniert. Bald entwickelten sich die Sammlungszentren zu Straflagern, in denen überwiegend Spanienkämpfer aus allen Ländern Europas festgehalten wurden. Viele von ihnen wurden ab Juli 1941 in deutsche Konzentrationslager überführt.

Weiterführende Literatur:
Berg, Angela: Die internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939. Essen: Klartext-Verlag 2005
Kantorowicz, Alfred: Spanisches Kriegstagebuch. Hamburg: Konkret Literatur Verlag 1979
Mühlen, Patrik von zur: Spanien war ihre Hoffnung. Die deutsche Linke im Spanischen Bürgerkrieg 1936 bis 1939. Berlin: Dietz Verlag 1985

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