Neue Deutsche Blätter

Neue Deutsche Blätter, Die Exilzeitschrift des Wieland Herzfelde
Wieland Herzfelde (Hg.), Neue Deutsche Blätter, Monatszeitschrift für Literatur und Kritik, 18 Hefte, Faust-Verlag, Prag 1933/1935
Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider im Zentrum für verfolgte Künste

Neue Deutsche Blätter

Die Exilzeitschrift des Wieland Herzfelde

Brüder, in Euren Händen
Haltet Ihr Deutschlands Los.
Ihr könnt es wenden!
Ihr könnt es enden!
Einen Tag seid Ihr schicksalsgroß.

Auszug aus einem Gedicht von *** alias Jan Petersen, 1935


Wieland Herzfelde, der Gründer des Malik-Verlags, publizierte im Prager Exil nicht nur Bücher, er war auch der Herausgeber der Exilzeitschrift Neue Deutsche Blätter, die ab 1933 im neu gegründeten Faust-Verlag publiziert wurde. Da er als Ausländer jedoch keinen Verlag gründen durfte, gaben sich Bekannte von F. C. Weiskopf auf dem Papier als Herausgeber aus.

Das erklärte Ziel der Zeitschrift war, mit den Mitteln des Wortes den Nationalsozialismus zu bekämpfen. Zum Redaktionsteam, das aufgrund der Exilsituation dezentral vom jeweiligen Exilland aus arbeitete, gehörten Anna Seghers (Paris), Oskar Maria Graf (Wien), Wieland Herzfelde (Prag) und Jan Petersen (Berlin). Letzterer schmuggelte für die Rubrik Stimme aus Deutschland immer wieder Informationen zum aktuellen Geschehen in Deutschland über die Grenze. Seine Texte unterzeichnete er mit drei Sternen (***), um anonym zu bleiben.

Bis 1935 erschienen 18 Hefte, in denen fast alle exilierten deutschen Schriftsteller zu Wort gekommen waren. Unter anderem erhielten sie hier die Möglichkeit, neue Arbeiten in Auszügen erstmalig zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen. Darunter befanden sich bedeutende Werke wie Die Prüfung von Willi Bredel oder der Dreigroschenroman von Bertolt Brecht. Die Neuen Deutschen Blätter erreichten Auflagenzahlen von bis zu 7000 Exemplaren, als sich der Vormarsch der Nationalsozialisten immer stärker bemerkbar machte und die Absatzmärkte abnahmen. 1935 musste Herzfelde die Produktion aus finanziellen Gründen einstellen.

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