Der Malik-Verlag 1917 – 1939
Wenn ich nicht Peter Panter wäre, möchte ich Buchumschlag im Malik-Verlag sein.
Peter Panter [alias Kurt Tucholsky], in einer Rezension zu Weltfabrik von Ilja Ehrenburg, 1932
Der Malik-Verlag zählte zu den wichtigsten Verlagen der linken sowie avantgardistischen Literatur und Kunst der Weimarer Republik. 1917 als Zeitungsverlag gegründet, entwickelte er sich in den 1920er-Jahren zum Buchverlag. Verleger war Wieland Herzfelde, der gemeinsam mit seinem Bruder John Heartfield den Verlag zum Erfolg führte. Heartfield übernahm hierbei, neben George Grosz, die Illustration der Bücher, die dadurch ihr unverwechselbares Aussehen erhielten.
1933 fanden sich die Namen der Brüder, ihrer Werke sowie Verlagsproduktionen auf den Schwarzen Listen der Nationalsozialisten wieder. Verfolgt von der Gestapo flohen sie nach Prag. Dort nahm Herzfelde – mit Hilfe von finanzkräftigen Unterstützern – seine Verlagstätigkeit umgehend wieder auf. Er wurde zum Herausgeber von 40 teilweise mehrbändigen Werken sowie der Zeitschrift Neue Deutsche Blätter. Mit der Besetzung der Tschechoslowakei mussten die Brüder erneut fliehen und der Malik-Verlag hörte ab diesem Zeitpunkt auf zu existieren.
Im amerikanischen Exil ging Herzfelde von 1944 bis 1947 einer ehrenamtlichen Verlegertätigkeit nach, als er mit anderen Exilanten den Aurora-Verlag in New York gründete, bei dem unter anderem Anna Seghers erschien. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit einem kleinen Buch- und Briefmarkenladen.
Und wer oder was ist Malik? Der Malik ist eine Erzählung von Else Lasker-Schüler, die 1917 in Auszügen von Herzfelde veröffentlicht wurde und später als Ganzes im Paul Cassirer Verlag erschien. Sie gab dem Verlag seinen Namen.