1945–1970 in Peru
1945–1970 in Peru
Denn diese braunen Teufel fanden
Auch völlig neue Höllenqualen.
Und Bosch und Breughel beide hätten
Ganz andere Bilder nun zu malen.
Aus Robert Hans Olschwangers Ballade Die Geschichte eines Verbrechens
Nach Kriegsende blieb Olschwanger zunächst in Peru und setzte seine Tätigkeit als Werbezeichner und Karikaturist fort. 1945 entstand in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cultural Peruano-Norteamericano eine Wanderausstellung, die etwa 100 seiner Karikaturen zeigte. Sie wurde in mehreren peruanischen Städten präsentiert und fand ein breites Publikum. Auch in der Presse erhielt der durch seine Arbeiten in zwei der wichtigsten peruanischen Tageszeitungen bekannte Künstler hervorragende Kritiken. Man lobte seine demokratischen Botschaften gegen den Faschismus. Ein Rezensent verglich seine Arbeiten mit Francisco de Goya und George Grosz und schrieb: „Der Künstler zeichnet sich durch seine schelmische, feste, prägnante Linie wie ein Skalpell aus.“
Der Vizepräsident von Peru, Rafael Larco Herrera, schrieb das Vorwort für ein Booklet zur Ausstellung. Vor allem beeindruckte ihn, wie es Olschwanger gelang, die individuellen Gesten und Physiognomien der dargestellten Personen zu erfassen. Außerdem lobte auch er den zeichnerischen „Kampfgeist“ für die Demokratie und gegen „blutrünstige und rachsüchtige Menschen, die in ihrem Größenwahn nicht davor zurückschreckten, die barbarischste Hekatombe über die Menschheit herabkommen zu lassen, nur um ihr Machtstreben zu befriedigen“. Die Ausstellung wurde 1945 an mehreren Orten gezeigt, 1946 auch im Instituto Cultural Peruano-Norteamericano.