Zeichnung [o. T.], 1939
Zeichnung [o. T.], 1939
Den Mann zu rufen, ihm die Macht zu geben,
Der diese dann missbrauchte ohne gleichen
Und nach zwölf Jahren hinterlassen sollte
Den größten Berg von Trümmern und von Leichen.
Aus Robert Hans Olschwangers Ballade Die Geschichte eines Verbrechens
Da Robert Hans Olschwanger noch kein Spanisch sprach, verwundert es nicht, dass seine ersten politischen Karikaturen ohne Worte auskommen mussten. In dieser Karikatur von 1939 sieht man einen gigantischen Adolf Hitler buchstäblich ein Land zertreten. Sein Kopf ist als Totenschädel dargestellt. Er trägt eine Uniform mit Eisernem Kreuz. Neben einem Gewehr mit Bajonett hält er in der rechten Hand einen Säbel, von dem Blut tropft, und in der linken eine Hakenkreuzflagge, die fast ein Drittel des Bildes einnimmt. Macht und Inhumanität des Regimes werden überdeutlich. In der Landschaft im unteren Teil des Bildes sind brennende Häuser und fliehende Menschen zu erkennen. Einige der Menschen werden von Hitlers übergroßen Stiefeln zertreten. Im Hintergrund rechts sieht man ein bis in den Horizont reichendes Gräberfeld und weitere in Rauch aufgehende Dörfer.
Auf der Rückseite der Karikatur ist handschriftlich vermerkt, dass es sich um einen Kommentar zu Hitlers „Mein Kampf“ handelt. Dies ist eine der ersten politischen Zeichnungen, die Olschwanger in Peru anfertigte. Deutlich visualisiert er hier die katastrophalen Konsequenzen von Hitlers Gigantomanie und von seinen Kriegsplänen, die dieser schon lange vorher in „Mein Kampf“ beschrieben hatte.