Rudolf M. Heilbrunn
Rudolf M. Heilbrunn
Geboren | am 20. April 1901 in Frankfurt am Main, Deutschland |
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Gestorben | am 4. Juli 1998 in Kaiserslautern, Deutschland |
Exil | Schweiz, Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Niederlande |
Remigration | Bundesrepublik Deutschland |
Beruf | Publizist, Schriftsteller |
Rudolf M. Heilbrunn entstammte einer gutbürgerlichen, liberal-assimilierten jüdischen Familie Frankfurts. 1922 promovierte er bei dem Juristen Hugo Sinzheimer. Als Schwiegersohn des Juweliers Robert Koch war er zudem selbst im Juwelenhandel tätig, war andererseits aber auch Privatgelehrter, Schriftsteller und Bibliophiler. 1938 emigrierte er über die Schweiz und England nach Holland, wo er mit seiner ersten Frau den Krieg und die deutsche Besetzung erlebte. Heilbrunn wurde im Dezember 1942 in Westerbork eingeliefert, dem berüchtigten Durchgangslager für holländische Juden, nach neun Monaten aber glücklicherweise wieder entlassen. Dort schrieb er seine Lebenserinnerungen, die sich im Typoskript im Max Beckmann Archiv befinden und 2000 im Druck unter dem Titel Zehn Nachtwachen erschienen sind, ein wichtiges Dokument für die Erforschung der Geschichte der deutschen Juden vom Kaiserreich bis zur NS-Zeit. Rudolf M. Heilbrunn lebte in den 1950er Jahren eine Zeit in der Schweiz und kehrte 1962 nach Deutschland zurück.
Heilbrunn hat lebendige Erinnerungen an Max Beckmann geschrieben. Mit dessen Werken seit 1919 bekannt, hat er den Maler doch erst 1944 in Amsterdam näher kennengelernt. 1946 ist er von ihm gezeichnet worden. Unmittelbar vor der Fahrt mit der „Westerdam“ am 29. August 1947 nach den USA, hat Heilbrunn in Rotterdam das Ehepaar Beckmann mit dem ebenfalls reisenden Ehepaar Thomas und Katja Mann bekannt gemacht. “Vorher erschien noch Heilbrunn zum Abschied von dem nachher auch noch eine große Blume für Quappi an Bord erschien.“ (Max Beckmann Tagebuch, 29.8.1947).