Sonderausstellung: Max Beckmann

Käthe Anna Rapoport von Porada (Käthe Anna Magnus)

Zeichnung: Max Beckmann, Käthe von Porada
Max Beckmann: Käthe von Porada, 1924, Bleistift
Museum der bildenden Künste Leipzig, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Fotoabteilung © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Sonderausstellung: Max Beckmann

Käthe Anna Rapoport von Porada (Käthe Anna Magnus)

Geborenam 2. Dezember 1891 in Berlin, Deutschland
Gestorbenam 1. Mai 1985 in Antibes, Frankreich
ExilFrankreich, Monaco
BerufJournalistin

Im großbürgerlichen Haus der Eltern Käthe von Poradas gingen unter anderem Hugo von Hofmannsthal, Gerhard Hauptmann und Arthur Schnitzler ein und aus. Auch als Erwachsene war von Porada mit zahlreichen Berühmtheiten aus der Kunst- und Literaturszene befreundet und bekannt.

Es war unter anderem ihre Freundschaft zu Irma und Heinrich Simon, die sie veranlasste, sich nach ihrer Scheidung in Frankfurt am Main niederzulassen. Bei den „Freitagstischen“ des Ehepaars Simon traf sie berühmte Zeitgenossen, darunter die Schriftsteller Thomas Mann und Rudolf Binding, den Kunsthistoriker Fritz Wichert sowie Max Beckmann.

Käthe von Porada schrieb Modeberichte für Heinrich Simons Frankfurter Zeitung.

1928 ging sie nach Paris, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fand sie Aufnahme bei Freunden in Monte Carlo, wo sie bis 1946 blieb. Nach einer kurzen Rückkehr nach Paris ließ sie sich bis zu ihrem Tod in Vence bei Nizza nieder.

Käthe von Porada darf als eine der wichtigsten Frauengestalten in Beckmanns Leben gelten. Sie war ihm in Zeiten der Verfolgung und des Exils eine verlässliche, loyale Freundin, der er auf dem Großen Frauenbild (fünf Frauen) von 1935 ein Denkmal setzte.

Beckmann kannte Käthe von Porada seit Beginn der Zwanziger Jahre. Nachdem sich die Journalistin 1928 in Paris niedergelassen hatte, wurde sie als „Standbein“ für den regelmäßig in Paris weilenden Beckmann sehr nützlich. Sie besorgte ihm für seine halbjährlichen Aufenthalte Wohnung und Atelier. Käthe von Porada half dem Ehepaar Beckmann 1937 bei der Vorbereitung ihres Umzugs ins Amsterdamer Exil, was umso überraschender ist, da sie selbst als Jüdin die Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu befürchten hatte.

Im Jahr darauf organisierte sie gemeinsam mit Stephan Lackner eine Ausstellung von Beckmanns Werken in Bern, die im Anschluss in Winterthur, Zürich und Basel gezeigt wurde und deren Unkosten sie weitgehend alleine bestritt. Sie war es auch, die, ebenfalls gemeinsam mit Stephan Lackner, den Maler zur Teilnahme an der Twentieth Century German Art Schau in London bewegte. Als 1939 eine geplante Beckmann-Ausstellung in der Pariser Galerie Alfred Poyet aus politischen Gründen kurz vor der Eröffnung abgesagt wurde, zeigte Porada kurzerhand Aquarelle des Malers in ihrer Privatwohnung. Wie wichtig ihm die Freundin aus alten Tagen war, zeigt sich auch in der Tatsache, dass Beckmann sich mit ihr auf seiner ersten Auslandsreise nach dem Amsterdamer Exil im Frühjahr 1947 in Paris traf.