Herbert Tannenbaum
Herbert Tannenbaum
Geboren | am 7. März 1892 in Mannheim, Deutschland |
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Gestorben | am 30. September 1958 in Frankfurt am Main, Deutschland |
Exil | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Remigration | Bundesrepublik Deutschland |
Beruf | Kunsthändler |
Herbert Tannenbaum trat um 1920 erstmals mit Max Beckmann in Verbindung, um ihn für das Programm seiner Mannheimer Kunsthandlung Das Kunsthaus zu gewinnen. Es kam zwar keine Einzelausstellung zustande, jedoch zeigte Das Kunsthaus 1931 die Grafikschau Von Goya bis Beckmann.
Herbert Tannenbaum ging im selben Jahr wie Max Beckmann nach Amsterdam ins Exil. Der Händler und der Maler trafen sich dort häufig. In seinem Tagebuch berichtete Beckmann von mehreren Besuchen Herbert Tannebaums. Ihm zeigte der Maler die Illustrationen zur Apokalypse und die Faust-Zeichnungen, er legte also offensichtlich Wert auf Tannenbaums Urteil. Der Händler wiederum unterstützte den Maler und erwarb von ihm in der unsicheren Nachkriegssituation neben seinem eigenen Bildnis von 1947 noch ein weiteres Gemälde.
Das Porträt des Kunsthändlers aus diesem Jahr, das der Maler unter dem Titel Tannenbaum geht nach New York in seine Bilderliste aufnahm, wurde vor einiger Zeit einer restauratorischen Untersuchung unterzogen. Dabei konnten auf der Infrarotaufnahme links oben, unter dem Pfeifenrauch, ein Dampferschornstein sowie die New Yorker Freiheitsstatue sichtbar gemacht werden. Diese Entdeckung und der Titel zeigen, wie sehr Beckmann, dessen eigene Ausreise in die USA zu diesem Zeitpunkt weiterhin ungewiss war, die bevorstehende Überfahrt des Kunsthändlers beschäftigt und beeindruckt hatte.