Sonderausstellung: Max Beckmann

Max Beckmann: Befreiter Sträfling (Der Befreite), Gemälde (1937)

Gemälde: Max Beckmann, Befreiter Sträfling
Max Beckmann, Befreiter Sträfling, 1937
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Fotoabteilung, Privatbesitz
Sonderausstellung: Max Beckmann

Max Beckmann: Befreiter Sträfling (Der Befreite), Gemälde (1937)

Das bedeutende und koloristisch geradezu wunderbare Gemälde Der Befreite von 1937, das erste neu gemalte Selbstbildnis in der Emigration, zeigt den Maler Max Beckmann hauptsächlich mit Kopf und Händen, die gelösten Handschellen und das Gitter im Hintergrund. Beide deuten auf die zurückliegende Gefangenschaft und beziehen sich damit auf die Flucht aus dem Lande, das den Künstler verfemt hat. In seiner Bilderliste hat er den jetzt üblichen Titel Der Befreite in Klammer gesetzt, als Haupttitel aber angegeben Befreiter Sträfling. Es handelt sich hier um eines der sehr wenigen Gemälde, mit dem er deutlich auf seine Situation als Verfolgter eingegangen ist.

Auf der Schulter ist wie bei Sträflingen ein Namenszug etwas verschlüsselt angedeutet, der sich als BECKMANN entziffern lässt. Das Gesicht wird von kräftigem seitlichen Licht und schwachem Widerschein auf der dunklen anderen Seite erleuchtet, wobei diese Beleuchtung in Verbindung mit der angespannten Miene, den entschlossen zusammengepressten Lippen, dem finstern Blick wie auch der schwarzen Gitteröffnung in rot-branstiger Mauer die düstere Erscheinung steigert. Umso wirkungsvoller ist die Geste der Hände, mit der die schwere Kette abgestreift wird.

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