Sonderausstellung: Erika Mann

Schreiben des Intendanten Egon Schmid an Dr. Stang, Vorsitzender des „Kampfbundes für deutsche Kultur“, München, 24. Mai 1932

Typoskript
Schreiben des Intendanten Egon Schmid an Dr. Stang, Vorsitzender des „Kampfbundes für deutsche Kultur“, München, 24. Mai 1932
Stadtarchiv Weißenburg i. Bay., Verkehrsverein 77
Sonderausstellung: Erika Mann

Schreiben des Intendanten Egon Schmid an Dr. Stang, Vorsitzender des „Kampfbundes für deutsche Kultur“, München, 24. Mai 1932

Die Pressekampagne gegen die Veranstalterinnen der Münchener Frauenfriedensversammlung und die erfolgreiche Verleumdungsklage, die Constanze Hallgarten und Erika Mann dagegen angestrengt hatten, hatte für Erika Mann weitere schwerwiegende Folgen. Das seit 1929 bestehende Bergwaldtheater in Weißenburg hatte sie für die Sommerfestspiele 1932 engagiert. Der Intendant Egon Schmid sah sich jedoch mit Rücksicht auf „national gesinnte Kreise“ zur Kündigung des Vertrages gezwungen. Drahtzieher und Wortführer dieser „Kreise“ war der 1928 von Alfred Rosenberg gegründete „Kampfbund für deutsche Kultur“. Dem finanzschwachen Weißenburger Theater wurde offen gedroht, man werde dem Hause alle publizistische und finanzielle Unterstützung entziehen, sollte es der „berüchtigten Tochter eines berüchtigten Vaters“ tatsächlich erlaubt werden, Heldinnen der deutschen Klassik zu spielen. Intendant und Bürgermeister gaben dem Druck nach, Erika Manns Engagement wurde gekündigt. Auch dagegen strengte sie einen Prozess an, der wiederum den „Kampfbund“ einen „Schlachtenplan“ entwickeln ließ, damit „die unerfreuliche Erscheinung Thomas Mann allmählich in Deutschland unmöglich wird“.

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