Oscar Zügel(Oskar Zügel)

Oscar Zügel, Maler
Oscar Zügel mit Bombacha-Hose und Hund Bruno auf der Estancia La Margarita – seiner Farm in der Provinz Santa Fe, Argentinien, 1941
Oscar Zügel Archiv, Balingen, Privataufnahme, © Katia Zügel

Oscar Zügel(Oskar Zügel)

Eine Flucht von Diktatur zu Diktatur

Oskar Zügel sah sich wegen der ästhetischen Vorstellungen des Führers genötigt sein Land zu verlassen. Dieser deutsche Künstler pflegte die abstrakte Malerei. Zügel verließ Deutschland allein schon wegen der Kunst, die er vertrat und die vom Staat verfolgt wurde.

Kunstkritiker Rafael Benet in der katalanischen Kunstzeitschrift „Art“, 1934

Geborenam 18. Oktober 1892 in Murrhardt, Deutschland
Gestorbenam 5. März 1968 in Tossa de Mar, Spanien
ExilSpanien, Argentinien, Spanien
BerufMaler

Nach dem Studium an der Stuttgarter Kunstakademie entwickelte sich das Werk Oscar Zügels von der Neuen Sachlichkeit hin zur Abstraktion, mit der zunehmend zeitkritische Themen zum Bildinhalt wurden. Als im Frühjahr 1933 die Ausstellung "Zeichen und Bilder" mit Werken "entarteter" Kunst geschlossen wurde, befanden sich auch Arbeiten von Zügel darunter. Für ihn folgten darauf die Absage einer geplanten Retrospektive, die Durchsuchung seines Ateliers und die Beschlagnahme von Bildern. Die Denunziation seines Werks und seiner Person veranlassten ihn Ende Juli 1934 zur Flucht in das spanische Tossa de Mar. Dort bestand seit den 1920er-Jahren eine Künstlerkolonie der internationalen Avantgarde, die in den 1930er-Jahren auch Exilanten Zuflucht bot. Darunter Eugen Spiro und Fred Uhlman, die Gäste Zügels waren. Gut integriert in diese inspirierende Gemeinschaft lebte Zügel künstlerisch auf. Diese glückliche Zeit währte bis 1936, als mit dem Spanischen Bürgerkrieg und der Franco-Hitler-Allianz das Misstrauen gegenüber deutschen Exilanten stieg.

Zügel entzog sich beginnenden Denunziationen durch die Flucht nach Argentinien. Maßgeblich für die Wahl dieses Exillandes war seine deutsch-argentinische Frau, die den Neuanfang durch ein 1935 geerbtes Stück Land möglich machte. Den Lebensunterhalt für die Familie verdiente er als Farmer; für die Kunst blieb dabei wenig Zeit. Nachdem auch in Argentinien Denunziationen gegen ihn begannen, kehrte er 1950 ins spanische Exil zurück, wo er wieder überwiegend als Künstler tätig war.

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