Grete Weil
Grete Weil
Vielleicht bin ich deshalb am Leben geblieben, weil meine Zeugenschaft nicht ausreichte.
Grete Weil
Geboren | am 18. Juli 1906 in Egern in Oberbayern, Deutschland |
---|---|
Gestorben | am 14. Mai 1999 in Grünwald bei München, Deutschland |
Exil | Niederlande |
Remigration | Bundesrepublik Deutschland |
Beruf | Schriftstellerin, Fotografin |
Grete Weil wurde erst im Alter als Schriftstellerin in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Beflügelt von der Rezeption und Anerkennung, die ihr seit Anfang der 1980er-Jahre – unter anderem durch die Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises –zuteilwurde, veröffentlichte sie mehrere Romane und Erzählbände. Zwar hatte Grete Weil bereits im Januar 1933 ihre erste Erzählung fertig gestellt, doch ließen Flucht, Verfolgung, Krieg, existenzielle Notwendigkeiten und schließlich die Haltung der deutschen Nachkriegsgesellschaft gegenüber der Emigration über lange Zeit eine vollständige Hinwendung zum Schreiben nicht zu.
Aufgewachsen ist Grete Weil in einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus in München. Zu ihrem engeren Bekanntenkreis gehörten Oskar Seidlin, Doris von Schönthan und Klaus Mann. 1933 brach sie ihr Germanistikstudium ab und beschloss, gemeinsam mit ihrem Mann Edgar, der als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen arbeitete, zu emigrieren. Während Edgar Weil die Übersiedelung der elterlichen pharmazeutischen Fabrik in die Niederlande organisierte, legte Grete in München eine Fotografenausbildung ab. 1935 gingen sie ins Exil nach Amsterdam, wo Grete Weil 1938 ein Fotostudio übernahm. Nach der Besetzung der Niederlande wurde Edgar Weil im Juni 1941 in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt und ermordet. Grete Weil überlebte als Mitarbeiterin des Jüdischen Rats und schließlich im Untergrund.
1947 zog sie nach Deutschland zu ihrem Jugendfreund Walter Jockisch, den sie 1960 heiratete. Grete Weil starb am 14. Mai 1999 in Grünwald bei München.
Auswahl wichtiger Werke:
Ans Ende der Welt (Erzählung, 1949)
Tramhalte Beethovenstraat (Roman, 1963)
Meine Schwester Antigone (Roman, 1980)
Generationen (Roman, 1983)
Der Brautpreis (Roman, 1988)
Weiterführende Literatur:
Exner, Lisbeth: Land meiner Mörder, Land meiner Sprache. Die Schriftstellerin Grete Weil. München: A1 Verlag 1998
Weil, Grete: Leb ich denn, wenn andere leben. Zürich/Frauenfeld: Verlag Nagel & Kimche 1998