Conrad Veidt(Hans Walter Konrad Veidt)

Autogrammkarte: Conrad Veidt
Autogrammkarte von Conrad Veidt mit persönlicher Widmung für einen Mitarbeiter der Produktion, 1929
Deutsche Kinemathek

Conrad Veidt(Hans Walter Konrad Veidt)

 […] dieses Sich-Treu-Bleiben war es, das ihn dann wahrscheinlich zu dem schwersten Schritt seines Lebens veranlaßte: sich für immer von dem Land seiner Geburt loszusagen, ein Schritt, der durch keinerlei äußeren Zwang, sondern einzig und allein aus innerer Überzeugung diktiert war […].

Erich Pommer, Nachruf auf Conrad Veidt, Aufbau, 9. April 1943

Geborenam 22. Januar 1893 in Berlin, Deutschland
Gestorbenam 3. April 1943 in Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
ExilGroßbritannien (Vereinigtes Königreich), Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufSchauspieler

1913 stand Conrad Veidt erstmals auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin, wo er in den kommenden Jahren in zahlreichen Inszenierungen Max Reinhardts zu sehen war. 1916 begann seine Stummfilmkarriere, die mit der Rolle des Cesare in Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) einen ersten Höhepunkt erreichte. Veidt verkörperte in der Folgezeit vor allem exotische und dämonische Figuren und wurde ein Star des Weimarer Kinos. Zwischen 1926 und 1929 lebte und arbeitete er in Hollywood, mit Beginn des Tonfilms kehrte er nach Deutschland zurück. 1932 wurde Veidt erstmals für eine britische Produktion gebucht. Im Jahr des Machtantritts Hitlers spielte er in der Wilhelm Tell-Neuverfilmung von Heinz Paul, einer deutsch-schweizerischen Koproduktion, den Gessler. Propagandaminister Joseph Goebbels wollte den Filmstar unbedingt in Deutschland halten, doch Veidt – der mit einer Jüdin verheiratet war – entschied sich, ins Exil nach London zu gehen, wo er durch seine Rollen in The Wandering Jew (1933, dt. Ahasver, der ewige Jude) und Jew Süss (1934, dt. Jud Süß) unmissverständlich zeigte, was er von der antisemitischen deutschen Regierung hielt. Bis 1940 lebte und arbeitete er in Großbritannien, dann zog er, weil sein aktueller Film Der Dieb von Bagdad (1940) wegen der Kriegshandlungen in Hollywood beendet werden sollte, ein zweites Mal in die USA. Er spielte dort, wie viele andere emigrierte deutsche Schauspieler auch, vor allem Nazi-Rollen. Als Major Strasser in Casablanca, seinem vorletzten Film, glänzte er noch einmal in der Rolle des Bösen.

Auswahl wichtiger Werke:
Anders als die Andern, 1919
Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920
Der Mann, der lacht, 1928
Jew Süss (dt. Jud Süß), 1934
The Thief of Bagdad (dt. Der Dieb von Bagdad), 1940
Casablanca, 1942

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