Alfred Neumann gilt aufgrund seines Erfolges als große Ausnahme unter den zahlreichen deutschen Exilschriftstellern, die nach ihrer Emigration in die USA ihr Glück als Filmautor in Hollywood versuchten. Sein Drehbuch für den Kriegsfilm None Shall Escape wurde 1944 für den Oscar nominiert. Es folgte der Film Conflict von 1945, in dem Humphrey Bogart eine der Hauptrollen spielte und für den Neumann und der Regisseur Robert Siodmak die Vorlage schrieben.

Neumann kam 1913 nach München. Er arbeitete als Lektor im Georg Müller Verlag und war von 1918 bis 1920 Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Ab 1925 lebte er am Münchner Herzogpark in der Nachbarschaft Thomas Manns, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Nach ersten Erfolgen gelang ihm 1926 mit dem historischen Roman Der Teufel der große Durchbruch. Er wurde zu einem der viel gelesenen Autoren der Weimarer Republik.

1933 ging Alfred Neumann ins Exil nach Fiesole bei Florenz, wo er seit Mitte der 1920er Jahre einen Zweitwohnsitz unterhielt. Als auch in Italien 1938 eine rassistische Gesetzgebung nach deutschem Vorbild eingeführt wurde, floh Neumann nach Nizza, wo er bis Ende 1940 lebte.

Neumann, der in seinen Büchern und Drehbüchern überwiegend historische Stoffe behandelte, blieb auch im Exil ein erfolgreicher Autor, dessen Bücher in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Materiell selbst nicht bedroht, setzte er sich unter anderem durch sein Engagement für die American Guild for German Cultural Freedom für hilfsbedürftige Künstlerinnen und Künstler ein.

Nach seiner dritten Flucht über Marseille, Spanien und Lissabon in die USA siedelte er sich in Hollywood an. Im Oktober 1946 wurde Neumann amerikanischer Staatsbürger. Er starb 1952 in Lugano. 

Auswahl wichtiger Werke:
Der Patriot (Erzählung, 1925)
Der Teufel (Roman, 1926)
Neuer Cäsar (Roman, 1934)
Kaiserreich (Roman, 1936)
Es waren ihrer sechs (Roman, 1944)
Der Pakt (Roman, 1949)

Weiterführende Literatur
Stern, Guy (Hrsg.): Alfred Neumann. Eine Auswahl aus seinem Werk. Wiesbaden: Steiner Verlag 1979.