Als Sohn des renommierten Musikwissenschaftlers Ludwig Landshoff wurde Hermann Landshoff in ein jüdisches Elternhaus geboren. Er absolvierte ein Studium zum Typographen und Buchkünstler, arbeitete als Karikaturist und fing 1930 an, als Fotograf zu arbeiten, dem Metier, in dem er schnell erfolgreich wurde.

Hitlers Machtübernahme veranlasste Landshoff im Juli 1933 zur Emigration nach Paris. Ab 1935 erhielt er erste Aufträge als Modefotograf für die französische Modezeitschrift Vogue. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs meldete er sich – um der Internierung zu entgehen, aber auch um gegen das deutsche Regime zu kämpfen – freiwillig zur Fremdenlegion. Nachdem infolge des deutsch-französischen Waffenstillstands auch in Frankreich die Gefahr für Juden immer größer geworden war, emigrierte Landshoff 1941 in die USA. Schon bald konnte er auch in New York seiner Tätigkeit als Modefotograf wieder nachgehen und für wichtige Modemagazine arbeiten. Daneben porträtierte er in New York vielfach europäische Exilkünstler und dokumentierte so die Kunstszene der Zeit. Landshoffs Bildzyklen über Architektur und Gesellschaft von New York markieren einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des leidenschaftlichen Fotografen.

Eine Rückkehr nach München war für Landshoff ausgeschlossen, seine Heimatstadt sah er nie wieder. Die Ablehnung seines Gesuchs um Wiedergutmachung als rassisch Verfolgter durch das Finanzamt München dürfte zu dieser Entscheidung maßgeblich beigetragen haben.  

Weiterführende Literatur:
Pohlmann, Ulrich und Landshoff, Andreas (Hg): Hermann Landshoff. Portrait Mode Architektur. Retrospektive 1930 – 1970. Ausstellungskatalog Münchner Stadtmuseum – Sammlung Fotografie. München: Schirmer/Mosel 2013