Paul Klee
Paul Klee
Dadurch dass die guten Beziehungen zu Bern nie abgebrochen waren, spürte ich zu deutlich und zu stark die Anziehung dieses eigentlichen Heimatortes.
Paul Klee in einem Lebenslauf vom 7. Januar 1940
Geboren | am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee, Schweiz |
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Gestorben | am 12. Januar 1940 in Muralto, Schweiz |
Exil | Schweiz |
Beruf | Maler |
Nach seiner Entlassung an der Kunstakademie in Düsseldorf im Herbst 1933 lebte der Maler Paul Klee sechs Jahre in Bern. Der Sohn eines Deutschen und einer Schweizerin war in der Schweiz geboren worden und hatte die Staatsbürgerschaft seines Vaters erhalten. Er starb 1940 als deutscher Staatsbürger in der Schweiz. Trotz Bemühungen ist es ihm nicht gelungen das Schweizer Bürgerrecht zu erwerben. Um die Staatsbürgerschaft zu erlangen, musste Klee fünf Jahre ohne Unterbrechungen in der Schweiz gelebt haben. In der konservativen Schweiz stand man Klee und seiner Kunst mit großem Misstrauen gegenüber, was seine Einbürgerung zusätzlich verkomplizierte. Trotz der überwiegend negativen Beurteilungen bewilligte man schließlich Klees Einbürgerungsantrag. Paul Klee starb fünf Tage bevor die endgültige Entscheidung fallen sollte.
Die Entlassung aus der Akademie und das Exil 1933, der Ausbruch einer unheilbaren Krankheit 1935, die Beschlagnahmung von 102 Werken aus öffentlichen Sammlungen durch die Nationalsozialisten 1937 stehen als Schicksalsschläge kleinen Erfolgen wie der Retrospektive in Bern 1935, einer Klee-Ausstellung in Luzern 1936 und der Bauhaus-Ausstellung im Museum of Modern Art 1938 gegenüber. In den Jahren des Exils erlebte er den absoluten Tiefstand seiner gesamten Schaffenszeit im Jahr 1936 und seine produktivste Phase 1939. Die Werkverzeichnisse bezeugen: zwischen 1934 und 1939 entstanden 2380 Arbeiten, davon fast mehr als die Hälfte in seinem letzten Lebensjahr.
Ausgewählte Werke:
Angelus Novus (Lavierte Zeichnung, 1920)
Architektur der Ebene (Aquarell, 1923)
Der goldene Fisch (Gemälde, 1925)
Hauptweg und Nebenwege (Gemälde, 1929)
Ad marginem (Aquarell, 1930, 1935/36)
Ad parnassum (Gemälde, 1932)
Von der Liste gestrichen (Gemälde, 1933)
Angelus militans (Gemälde, 1940)
Weiterführende Literatur:
Kupper, Dieter: Paul Klee, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2011.
Scholz, Dieter / Thomson, Christina (Hg.): Das Universum Klee, Ostfildern: Hatje Cantz 2008.
Fath, Manfred (Hg.): Paul Klee. Zeit der Reife. München, New York: Prestel 1996, S. 175-184.
Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern / Museum of Modern Art, New York (Hg.): Paul Klee. Leben und Werk, Stuttgart: Gert Hatje 1987.