Joseph Hahn

Joseph Hahn
Joseph Hahn und seine Frau Olga an der East Boothbay, Maine, 1947
Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider im Zentrum für verfolgte Künste, Privataufnahme, © Wolfgang Mieder

Joseph Hahn

Meine Wurzeln sind in der Luft.

Joseph Hahn, 1991

Geborenam 20. Juli 1917 in Bergreichenstein, Österreich-Ungarn (heute Tschechien)
Gestorbenam 31. Oktober 2007 in Middlebury, Vermont, Vereinigte Staaten von Amerika
ExilGroßbritannien (Vereinigtes Königreich), Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufGrafiker, Schriftsteller

In seiner Heimat Böhmen wollte Hahn zunächst Kunstpädagoge werden, brach sein Studium jedoch ab, um sich ganz der Kunst zu widmen. 1937 ging er nach Prag, um an der Akademie Malerei zu studieren. Nicht lange danach machte sich der Einfluss der Nationalsozialisten bemerkbar. Zwei Monate vor Kriegsbeginn flüchtete Hahn, der als Jude unmittelbar bedroht war, nach England ins Exil. Er arbeitete dort als Fabrikarbeiter und Gehilfe auf einem Bauernhof. Als kurz vor Kriegsende das amerikanische Visum vorlag, zog Hahn in die USA weiter. Dafür verzichtete er auf die Weiterführung seines Kunststudiums in Oxford, für das er erst 1944 Förderer gefunden hatte. 

In New York wartete bereits seine Jugendfreundin Olga Kleinmünz auf ihn, sieben Jahre waren sie getrennt gewesen. Der Start in den USA war vielversprechend: Hahn besuchte Zeichenkurse an der Art Student League, um sich weiter als Künstler ausbilden zu lassen. Seine Frau unterstützte ihn in seinen Plänen, denn sie sicherte währenddessen als Modezeichnerin den Lebensunterhalt.

1949 erkrankte Olga an multipler Sklerose. Somit musste Hahn seine beruflichen Pläne hinten anstellen, um als Fotoretuscheur Geld zu verdienen. Diese Tätigkeit und die Pflege seiner Frau ließen ihm über viele Jahre hinweg nur wenig Raum für die Kunst. Die an sich selbst und sein Werk gestellten hohen Ansprüche ließen zudem nur ein schmales Gesamtwerk entstehen.

Wichtige Werke:
Gedichte und fünf Zeichnungen (1987)
Eklipse und Strahl (Gedichte und Zeichnungen, 1997)
Holocaust Poems 1965 – 1975 (Gedichte, 1998)
Die Doppelgebärde der Welt (Gedichte, Prosa, Zeichnungen, 2004)

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