Lyonel Feininger
Lyonel Feininger
Ich fühle mich fünfundzwanzig Jahre jünger seit ich weiß, daß ich in ein Land gehe, wo Phantasie in der Kunst und Abstraktion nicht als absolutes Verbrechen gelten wie hier.
Lyonel Feininger in einem Brief an seinen Sohn Theodore Lux Feininger vom 31. Mai 1937
Geboren | am 17. Juli 1871 in New York, Vereinigte Staaten von Amerila (USA) |
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Gestorben | am 13. Januar 1956 in New York, Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Exil | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Beruf | Maler |
Deutschland zu verlassen fiel Lyonel Feininger schwer. Kurz vor seinem 66. Geburtstag, am 11. Juni 1937, bestieg er gemeinsam mit seiner Frau Julia in Bremerhaven den Dampfer Europa in Richtung USA. Seine Wahlheimat Deutschland sollte er nie wiedersehen.
Feininger, als Kind deutscher Einwanderer in New York geboren, war 1887 zum Studium nach Deutschland gereist und geblieben. Als er im März 1937 eine Vorladung durch nationalsozialistische Behörden erhielt, erreichte ihn eine Einladung des Mills College in Oakland, USA. Bereits ein Jahr zuvor hatte Feininger einen Sommerkurs am Mills College gegeben. Die erneute Einladung stammte von dem emigrierten Kunsthistoriker Alfred Neumeyer. Obwohl Feininger seine Auswanderung lange hinaus gezögert hatte, entschieden er und seine Frau Julia, die jüdischer Herkunft war, Deutschland zu verlassen.
Ein halbes Jahrhundert hatte Feininger in Deutschland gelebt und gearbeitet. 1918 hatte er Walter Gropius kennengelernt, der ihn als ersten Meister an das Bauhaus in Weimar berief. Er zog mit dem Bauhaus nach Dessau und Berlin. Gemeinsam mit Paul Klee, Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky hatte er die Künstlergruppe Die Blaue Vier gegründet. Feininger war ein bekannter Künstler, der nicht zuletzt durch seine amerikanische Herkunft eine gewisse Aura erhielt. Er galt in Deutschland als amerikanischer Künstler. Und obwohl Feininger auch in den USA Anerkennung in der Kunstwelt erhielt, erreichte er nicht den Ruhm, der ihm in Deutschland zuteil geworden war, ehe die Nationalsozialisten 378 Werke von Lyonel Feininger aus Museen entfernen ließen.
Ausgewählte Werke:
Gelmeroda VII (Gemälde, 1917)
Wolke nach dem Sturm (Gemälde, 1926)
Marktkirche zur Abendstunde (Gemälde, 1930)
Ruin at the Cliff II (Gemälde, 1940)
Manhattan I (Gemälde, 1940)
Blinder Musikant am Strande (Gemälde, 1942)
Weiterführende Literatur:
Büche, Wolfgang (Hg.): Lyonel Feininger – Zurück in Amerika. 1937-1956. München: Hirmer, 2009
März, Roland: Lyonel Feininger. Von Gelmeroda nach Manhattan – Retrospektive der Gemälde. Berlin: G+H Verlag 1998
Sabarsky, Serge: Lyonel Feininger. Zeichnungen und Aquarelle. München-Stuttgart: Oktagon 1991