Bekannt wurde der Wiener Schriftsteller und Journalist Richard A. Bermann unter dem Pseudonym Arnold Höllriegel. Als einer der führenden deutschsprachigen Journalisten veröffentlichte er im Theater-Courier, in Die Woche, im Berliner Tageblatt und in der Vossischen Zeitung sowie nach 1918 besonders in Der Friede und in Der Neue Tag. Bermann war vielseitig interessiert und bereiste fast die ganze Welt. In Der Tag und anderen Zeitschriften wurde er mit seinen Berichten bekannt, darunter Beobachtungen aus Ägypten, Palästina oder Brasilien. Von Karl Kraus beeinflusst, schrieb Bermann stets kritisch, präzise und mitunter auch bissig.

Aus seiner literarischen Arbeit erreichten vor allem seine Romane Das Urwaldschiff und Die Derwischtrommel hohe Auflagen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Bermann aufgrund seiner jüdischen Herkunft als Journalist beim Berliner Tageblatt entlassen und seine Schriften von der Reichsschrifttumskammer verboten. Er ging zunächst zurück nach Österreich. Gemeinsam mit Hubertus Prinz zu Löwenstein entwickelte Bermann die Idee der Gründung einer Deutschen Akademie im Exil und engagierte sich bis zu seinem Tod intensiv für die American Guild for German Cultural Freedom. Nach mehreren Fluchtversuchen und Stationen erreichte er im Juni 1938 London und emigrierte von dort aus nach New York. Zu Bermanns weitem Bekanntenkreis zählen Schriftstellerkollegen wie Leo Perutz ebenso wie die Schauspielerin Elisabeth Bergner.

Auswahl wichtiger Werke:
Das Seil. Eine Ehegeschichte (Roman, 1941)
Das Urwaldschiff. Ein Buch vom Amazonasstrom (Roman, 1927)
Die Derwischtrommel. Das Leben des erwarteten Mahdi (Roman, 1931)
Amerika-Bilderbuch (2012)

Weiterführende Literatur:
Richard A. Bermann alias Arnold Höllriegel: Österreicher – Demokrat – Weltbürger. Eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945. München 1995