Herbert Bayer
Herbert Bayer
jetzt wo ich dieses land verlassen habe, ist mir klar, dass die letzten 5 jahre in bezug auf meine arbeit beinahe verlorene jahre sind.
Herbert Bayer in seinem Tagebuch nach der Ankunft in New York, 1938
Geboren | am 5. April 1900 in Haag/Oberösterreich |
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Gestorben | am 30. September 1985 in Montecito, Kalifornien/USA |
Exil | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Beruf | Maler |
Erst 1938 entschied sich Herbert Bayer Deutschland zu verlassen. Der Österreicher war 1920 nach Deutschland gekommen, um in Darmstadt in der Künstlerkolonie Mathildenhöhe bei Emanuel Margold zu arbeiten und war von dort aus zum Studium an das Bauhaus nach Weimar und als Meister nach Dessau gegangen. 1928 hatte er von der Leitung der Werkstatt für Druck und Reklame am Bauhaus Dessau in die Praxis nach Berlin gewechselt. Als Designer des weltweit agierenden Berliner Dorland Studios wurde er durch seinen prägnanten Werbestil international bekannt. Durch die Emigration musste er alles zurücklassen, was er sich aufgebaut hatte. Sein Vermögen wurde konfisziert. Bayers Frau, die aus den USA stammende Bauhaus-Fotografin Irene Bayer, war jüdischer Herkunft und seine ästhetischen Vorstellungen über Kunst und Werbung passten nicht zur nationalsozialistischen Ideologie.
Mit der Perspektive, als Lehrer für Werbegestaltung am New Bauhaus in Chicago zu arbeiten, ging Herbert Bayer in Bremerhaven an Bord der SS Bremen. Seine Frau und die gemeinsame Tochter folgten ihm erst im Dezember 1938.
Doch bei seiner Ankunft am 22. August 1938 in New York erreichte ihn die Nachricht von der Liquidation des New Bauhaus. Bayer hatte in Deutschland einen Sprachkurs belegt und sprach seit seinem ersten Tag in den USA ausschließlich Englisch. Seine erste Aufgabe in der neuen Heimat war die Gestaltung der Ausstellung Bauhaus 1919 – 1928 im New Yorker Museum of Modern Art. Kurz nach seiner Ankunft in New York lernte er auch seine spätere Frau Joella Haweis Levy kennen, die ihn durch die Vermittlung wichtiger Kontakte unterstützte. Die ersten acht Jahre in den USA verbrachte Herbert Bayer in New York, in der sich der naturverbundene Österreicher aber nie wohl fühlte.
Ausgewählte Werke:
Komposition in Blau (Gouache, 1926)
Scheunenfenster (Gemälde, 1936)
Ausstellungsplakat Bauhaus 1919 – 1928, Museum of Modern Art, New York (1938)
Zeitschriftentitel Harper’s Bazaar (Foto-Grafik, 1940)
Konkav-Konvex (Gemälde, 1945)
World Geo-Graphic Atlas (1953)
Weiterführende Literatur:
Bauhausarchiv. Museum für Gestaltung (Hg.): Herbert Bayer. Kunst und Design in Amerika 1938 – 1985. Berlin: Gebr. Mann Verlag 1986
Rössler, Patrick / Chanzit, Gwen: Der einsame Großstädter. Herbert Bayer – Eine Kurzbiografie. Berlin: Vergangenheitsverlag 2014
Chanzit, Gwen F.: From Bauhaus to Aspen. Herbert Bayer and modernist design in America. Boulder: Johnson Books 2005
Bayer, Herbert: Das Werk des Künstlers in Europa und USA. Visuelle Kommunikation, Architektur, Malerei. Ravensburg: Otto Maier 1967