Erna Adler(Erna Adler-Rabus, Eva Simon)

Erna Adler, Fotografin
Erna Adler, Belgien, 1937, fotografiert von Carl Rabus
Erna Adler-Rabus Nachlass, Murnau, © Maurice Adler

Erna Adler(Erna Adler-Rabus, Eva Simon)

Es sind mir also in den Jahren 1938 bis Kriegsende 1945, Emigration, Verfolgung und Versteckt sein, die wesentlichsten Jahre des Aufbaus der beruflichen und Finanziellen Entfaltung genommen worden.

Erna Adler über ihren Berufsweg, aus einer eidesstattlichen Erklärung vom 24. November 1966

Geborenam 25. März 1913 in Wien, Österreich
Gestorbenam 7. März 2007 in Murnau, Deutschland
ExilBelgien
BerufFotografin

Erna Adler war gerade 23 Jahre und Assistentin im Fotoatelier von Trude Geiringer und Dora Horovitz in Wien, als sie ins Exil ging. Zunächst hatte die junge Fotografin Ende 1936 nur einen Arbeitsaufenthalt in Antwerpen geplant. Im Sommer 1937 rieten ihr jedoch Freunde – aufgrund der spürbaren politischen Veränderungen in Österreich – nicht mehr zurückzukehren.

Adler zog nach Brüssel, wo sie unter dem Pseudonym Eva Simon als Porträtfotografin arbeitete. So konnte sie bis September 1940 ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dann wurde Erna Adler – als Jüdin, die mit einem Deutschen liiert und zudem politisch verdächtig war – festgenommen. Die Gestapo durchsuchte die Wohnung der Fotografin und beschlagnahmte ihre komplette Ausrüstung. Nach ihrer Freilassung musste Adler sich im belgischen Untergrund verstecken, wodurch es für sie ab 1940 ausgeschlossen war zu arbeiten.

Nach 1945 lebte und arbeitete Erna Adler weiterhin als Fotografin in Brüssel. Die wichtigsten Jahre für den Aufbau eines eigenen Ateliers, einer finanziellen Sicherheit sowie der Bildung einer persönlichen Basis als Kunstfotografin waren ihr jedoch mit der Flucht ins Exil genommen worden. So konzentrierte sie sich auch ohne repräsentatives Atelier weiterhin auf die klassische Porträtfotografie. Sie porträtierte u.a. den belgischen Adel und hiesige Politiker. Als ihr Mann, der Maler Carl Rabus, Sehnsucht nach Deutschland bekam und wieder in seiner Heimat leben wollte, folgte sie ihm 1974 nach Bayern.

Weiterführende Literatur:
Iris Meder/ Andrea Winklbauer (Hg.), Vienna´s Shooting Girls – Jüdische Fotografinnen aus Wien, Wien 2012.

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