Das Wort. Literarische Monatsschrift (1936 – 1939)

Umschlag: Das Wort
Umschlag des ersten Heftes der Zeitschrift Das Wort, Moskau, 1. Jahrgang, 1936, mit aufgeklebtem Werbezettel.
Akademie der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv, Bibliothek, NB bb E 06/001

Das Wort. Literarische Monatsschrift (1936 – 1939)

Übrigens fühle ich, daß ich Sie warnen muß, alles, was in der Zeitschrift „Wort“ steht, für marxistisch zu halten. Es gehört ja zu dem Prinzip der Zeitschrift, auch nichtmarxistische Arbeiten abzudrucken.

Bertolt Brecht in einem Brief an Lion Feuchtwanger, Februar / März 1937.


Das Wort wurde 1936 in Moskau als eine neue Literaturzeitschrift des Exils gegründet, nachdem Die Sammlung (Amsterdam) und Neue Deutsche Blätter (Prag), beide 1933 – 1935, ihr Erscheinen eingestellt hatten. Sie erschien vom Juli 1936 bis März 1939 monatlich in einer Auflage von 5000 bis 7000 Exemplaren im Jourgaz-Verlag von Michail Kolzow. Die Herausgabe teilten sich Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger und Willi Bredel in Sanary-sur-Mer, Svendborg und Moskau. Fritz Erpenbeck übernahm die Redaktion vor Ort. Maria Osten, befreundet mit Kolzow und Bertolt Brecht, vertrat die Außenstelle in Paris.

Es erschienen Beiträge von Schriftstellern aus nahezu allen Ländern der Emigration, neben denen der Herausgeber wurden auch Texte von Johannes R. Becher, Walter Benjamin, Ernst Bloch, Alfred Döblin, Oskar Maria Graf, Stefan Heym, Ludwig Marcuse, Alfred Kerr, Egon Erwin Kisch, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Anna Seghers, Rudolf Leonhard, Theodor Plivier, Ernst Toller, Arnold Zweig, Stefan Zweig, Erich Weinert und anderen veröffentlicht.

Das Wort war unter den Exilanten eine wichtige und anerkannte Publikationsmöglichkeit, ein Ort für Erstveröffentlichungen, Kritik und Diskussionen. Es gab eine eigene Rubrik für Prosa und Lyrik und regelmäßige Rezensionen. In der Zeitschrift wurden Debatten mit sehr unterschiedlichen Standpunkten über kultur- und exilpolitische Themen und Methoden des literarischen Schreibens und seiner Traditionen im Exil ausgetragen, wie beispielsweise die Expressionismus-Debatte von 1937 / 1938. Im August 1938 erschien ein Meinungsaustausch über die freie deutsche Theaterkunst in Frankreich. Ab Juli 1938 erschien Das Wort im Verlag Meshdunarodnaja Kniga. Nach der Zusammenlegung mit der Zeitschrift Internationale Literatur waren die Herausgeber nicht mehr beteiligt. 

Weiterführende Literatur:
Walter, Hans-Albert: Exilpresse I. Deutsche Exilliteratur 1933-1950. Bd. 7. Darmstadt und Neuwied: Hermann Luchterhand Verlag 1974.

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