Billy Wilder: Der Film Noir Double Indemnity (1944)
Billy Wilder: Der Film Noir Double Indemnity (1944)
Seit DOUBLE INDEMNITY sind die beiden wichtigsten Wörter im Kino Billy Wilder.
Alfred Hitchcock in einem Telegramm an Billy Wilder (April 1944)
Dieses Szenenfoto aus dem Film-Noir-Klassiker Double Indemnity (dt. Frau ohne Gewissen, 1944) von Billy Wilder zeigt einen logischen Fehler, den der Regisseur wegen der Kameraeinstellung in Kauf nehmen musste: Barbara Stanwyck versteckt sich im Hausflur hinter der Wohnungstür von Fred MacMurray, um Edward G. Robinson nicht zu begegnen, der seinen Kollegen und Freund ebenfalls besuchen will. Um die drei Hauptdarsteller auf ein Bild zu kriegen, musste sich fälschlicherweise die Tür nach außen öffnen.
Der Wirkung dieses düsteren Kriminalfilms hat die kleine Ungenauigkeit keinen Abbruch getan. Er gilt heute als Klassiker der „Schwarzen Serie“, die vor allem durch die Arbeiten europäischer Regisseure geprägt wurde. Double Indemnity entstand im gleichen Jahr wie Robert Siodmaks Phantom Lady und Fritz Langs Ministry of Fear. Wilders dritte Regiearbeit nach einer Komödie und einem Propagandafilm erzählt eine Geschichte um einen Mord aus Habgier und Leidenschaft. Neu daran war, dass die Täter keine berufsmäßigen Verbrecher, sondern normale Bürger waren und die weibliche Hauptdarstellerin nicht den guten Part oder das Opfer spielte, sondern die eiskalte Täterin. Der Emigrant Wilder etablierte sich, indem er aus der Sicht der Amerikaner neue Wege beschritt: Er verwendete Stilelemente des europäischen Kinos der 1920er-Jahren.
Der Film wurde in sieben Kategorien für den Oscar nominiert, erhielt dann aber keinen einzigen – der Gewinner war in diesem Jahr Going My Way von Leo McCarey.