Kurt Weill: Und was bekam des Soldaten Weib?, Lied (1942)

Partitur: Kurt Weills Lied Und was bekam des Soldaten Weib?
Der Beginn des Liedes Und was bekam des Soldaten Weib?, von Kurt Weill 1942 komponiert
Kurt Weill Foundation, © Yale Music Archive

Kurt Weill: Und was bekam des Soldaten Weib?, Lied (1942)

Soeben erhielt ich Ihren zweiten Brief. Zunächst vielen Dank für den wunderschönen Song. Ich werde ihn komponieren, und wenn Sie wollen, werde ich ihn den Leuten anbieten, die die short-wave Sendungen nach Deutschland machen.

Kurt Weill an Bertolt Brecht, 13. März 1942


Der Komponist Kurt Weill vertonte im amerikanischen Exil das Gedicht von Bertolt Brecht Und was bekam des Soldaten Weib? für eine Singstimme und Klavier. In sieben Strophen wird erzählt, was der Soldat von seinen verschiedenen Aufenthaltsorten an seine Frau schickt. Die Wahl der Orte Prag, Warschau, Oslo, Rotterdam, Brüssel, Paris und Tripolis macht deutlich, dass es sich um Gebiete handelt, die von der deutschen Wehrmacht besetzt worden waren. Ein Soldat im Krieg schenkt seiner Frau Souvenirs: ein Paar Stöckelschuhe, ein Leinenhemd, einen Pelzkragen, einen Hut, ein Seidenkleid. Weill komponierte zu Brechts Versen eine heitere und schwungvolle Melodie, die im Gegensatz zum ernsten Inhalt steht, wodurch dieser noch bitterer wirkt. Am Ende, in der achten Strophe, erhält die Frau des Soldaten einen Witwenschleier aus Russland.

Die Schauspielerin und Sängerin Lotte Lenya sang das Lied zum ersten Mal im April 1942 in einem Konzert in New York, das für den Kauf von Kriegsanleihen werben sollte. Das Gedicht wurde auch von Hanns Eisler vertont.

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