Meldebescheinigung der Judenregistrierung in den Niederlanden für Grete Weil (1941)

Meldebescheinigung Judenregistrierung: Grete Weil
Grete Weils Anmeldebescheinigung für die Judenregistrierung in Amsterdam, 10. April 1941
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München. Nachlass Grete Weil, Biographische Dokumente 1, © Mit freundlicher Genehmigung von Michaela Schenkirz

Meldebescheinigung der Judenregistrierung in den Niederlanden für Grete Weil (1941)

Wenige Wochen nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Niederlanden begannen die Besatzungsbehörden mit den Vorbereitungen zur Erfassung der jüdischen Bevölkerung. Im Januar 1941 trat die „Verordnung des Reichskommissars für die besetzten niederländischen Gebiete über die Meldepflicht von Personen, die ganz oder teilweise jüdischen Blutes sind“ in Kraft.

Auch die jüdischen Emigranten, die sich wie Grete Weil in den Niederlanden niedergelassen hatten, waren davon betroffen. In Amsterdam wurde die Registrierung auf den von den Deutschen eingesetzten Jüdischen Rat übertragen, der in der Folge nicht nur zum einzigen offiziellen Sprachrohr der jüdischen Bevölkerung, sondern mehr und mehr zur Befehlsübermittlungsstelle der Besatzungsbehörden wurde.

Grete Weils Anmeldebescheinigung war auf den Namen „Diopeker“ ausgestellt, handschriftlich korrigiert zu ihrem Geburtsnamen Dispeker. Der zusätzliche für Juden standardisierte Vorname Sara war obligatorisch hinzugefügt worden. Der Schreibfehler „Diopeker“ führte dazu, dass ihr ein erster Aufruf zum „Arbeitseinsatz“ im Juli 1942 nicht zugestellt wurde, da die Hausbewohner nichts mit dem Namen Diopeker anzufangen wussten. Möglicherweise rettete sie dieser Zeitgewinn vor der Deportation. 

Galerie