Fotografie von Konrad Wachsmann und den Einsteins (1929-1932)

Fotografie: Konrad Wachsmann und die Einsteins
v. l. n. r.: Albert Einstein, Elsa Einstein und Konrad Wachsmann, Caputh, vermutlich zwischen 1929 und 1932. Fotografie: vermutlich Anna Wachsmann
© Akademie der Künste, Berlin, Baukunstarchiv, Sig: 0001_152_F_14_a

Fotografie von Konrad Wachsmann und den Einsteins (1929-1932)

Wichtig an der ganzen Zeitungsnotiz war für mich ein Satz: Einstein wünscht sich ein Holzhaus. Als ich das gelesen hatte, stand für mich fest: Dieses Haus baut Konrad Wachsmann!

Konrad Wachsmann in Der Wachsmannreport, 1985


Diese zerknickte Fotografie führte der Architekt Konrad Wachsmann während der Jahre des Exils stets in seiner Brieftasche mit sich. Sie zeigt ihn neben Albert und Elsa Einstein auf der Veranda des Sommerhauses, das er für den Physiker in Caputh 1929 gebaut hatte.

Als „Bubenstück“ bezeichnete Wachsmann den Einfall, der ihm den Bauauftrag einbrachte. Zufällig entdeckte Wachsmann 1929 in der Zeitung die Meldung, dass die Stadt Berlin dem Nobelpreisträger zu seinem fünfzigsten Geburtstag ein Landhaus schenken wollte. Kurzentschlossen suchte Wachsmann die Adresse Einsteins im Berliner Telefonbuch heraus und setzte sich in den nächsten Zug, um Einstein, den er zuvor noch nie getroffen hatte, einen Besuch abzustatten. Der Architekt überzeugte Einstein und stellte das Haus noch im selben Jahr fertig.

Als Wachsmann den Auftrag erhielt, bestand seine Firma, nach dessen eigenen Angaben, nur aus einem Notizbuch in ledernem Einband mit Skizzen und Adressen. Der Bau des Einsteinhauses verhalf Wachsmanns Architekturbüro zum Durchbruch. Als weitaus wichtiger erwies sich aber in den folgenden Jahren die Freundschaft mit Einstein, die sich während des Hausbaus entwickelte. Als Wachsmann im französischen Exil keine Arbeitsgenehmigung erhielt, unterstützte Einstein ihn finanziell und setzte sich für dessen Einreise in die USA ein. Jahre später sahen sich Einstein und Wachsmann im Exil in Princeton wieder. Später berichtet der Architekt, dass er von Einsteins Engagement für Emigranten beeindruckt war und dieses auch zum Anlass genommen habe, um selbst für Hilfsorganisationen zu spenden.

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