Bodo Uhse: Mexikanischer Garten, Manuskript  

Manuskript, Bodo Uhse, Gedicht
Bodo Uhses Gedicht Mexikanischer Garten, Manuskript, undatiert
Akademie der Künste, Berlin, Bodo-Uhse-Archiv, Nr. 281/16. Mit freundlicher Genehmigung von Josefine Uhse-Werzlau.

Bodo Uhse: Mexikanischer Garten, Manuskript  

Allerorten im Land wächst der Kaktus und treibt Blüten, die oftmals verwelken, ohne ein menschliches Auge entzückt zu haben.

Egon Erwin Kisch, Entdeckungen in Mexiko (1945)


Was den 1940 nach Mexiko emigrierten deutschen Schriftsteller Bodo Uhse, aber auch Egon Erwin Kisch oder Anna Seghers an der Landschaft des Landes so überraschte, war ihr Anderssein. Alles war einem ständigem Wechsel unterworfen, jeder Vulkanausbruch konnte die Silhouette wieder verändern. Die Dimensionen der Pflanzen, verglichen sogar mit denen in Südspanien, die Uhse gesehen hatte, waren enorm, auffallend die grellen Farben und tropischen Blüten. Um 1943 übersiedelte Uhse mit seiner Familie von Mexiko-Stadt nach Cuernavaca, bezog ein Haus mit einem Garten, der ihm Zurückgezogenheit zum Schreiben gewährte.

Bodo Uhse, der die Bekanntschaft zahlreicher mexikanischer Künstler machte, veröffentlichte in der Exil-Zeitschrift Freies Deutschland in Mexiko über sein Gastland vor allem Erzählungen mit sozialem Sujet, so Der Bruder des Gavillans (1943), Reise in einem blauen Schwan (1944) oder Der Türmer (1945). Ihre Niederschrift setzte die Kenntnis der Sprache und die Erkundung des Lebens der Landarbeiter und kleinen Leute voraus. Seine Meistererzählung Sonntagsträumerei in der Alameda beschrieb die Konflikte, die es 1947 in Mexiko-Stadt um das gleichnamige Freskos des Malers Diego Rivera gab. 1957 erschien ein Sammelband unter dem Titel Mexikanische Erzählungen. Zu einer Veröffentlichung des in Mexiko entstandenen Gedichtes kam es nicht.

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