Ernst Toller: Offener Brief an Joseph Goebbels, Manuskript (1933)

Offener Brief an Goebbels
Manuskript von Ernst Tollers Offenem Brief an Joseph Goebbels aus dem Jahr 1933
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München. KM B 278

Ernst Toller: Offener Brief an Joseph Goebbels, Manuskript (1933)

Die Verfolgungen und Ächtungen sind für uns Verfolgte eine große Ehrung, mancher von uns wird jetzt erst beweisen müssen, dass er diese Ehrung verdient.

Ernst Toller, Offener Brief an Joseph Goebbels, 1933


Ernst Tollers unter dem Eindruck der Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 entstandener Text Offener Brief an Joseph Goebbels erschien Ende Juli 1933 im Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror. Gleichzeitig wurde er in der Prager Halbmonatsschrift Aufruf. Zeitschrift für Menschenrechte veröffentlicht. Toller bot auch Klaus Mann einen Abdruck in dessen Zeitschrift Die Sammlung an und schickte ihm Mitte Juli das vorliegende Manuskript, dessen Fassung noch geringfügig von der später veröffentlichten Version abweicht. Zu einem Abdruck in der Sammlung, deren erste Heftnummer erst im September 1933 erschien, kam es nicht.

Tollers Offener Brief an Joseph Goebbels ist eine Anklage gegen die Bücherverbrennung, die aggressive Kulturpolitik der Nationalsozialisten und deren brutales Vorgehen gegen Künstler, Intellektuelle und Andersdenkende nach der Machtergreifung. In ihrer Form und den angewandten stilistischen und rhetorischen Mitteln ähnelt sie mündlichen Reden, die Ernst Toller, wie auf dem PEN-Kongress in Dubrovnik, zu jener Zeit vorgetragen hat. Toller besaß den beinahe legendären Ruf, ein brillanter Redner zu sein, der seine Zuhörerschaft mit einer großen Unmittelbarkeit erreichte.

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