Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland, Erstausgabe (1933)

Buch: Ernst Toller, Eine Jugend in Deutschland
Persönliche Widmung der Erstausgabe von Ernst Tollers Autobiographie Eine Jugend in Deutschland an Klaus Mann, 1933
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München. Bibliothek Klaus Mann Nr. 120

Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland, Erstausgabe (1933)

Toller war hier und hat mir sein neues Buch gezeigt. Seine Lebensgeschichte. Ich halte das für sehr wirksam [...] Ich glaube, daß das Buch Erfolg haben wird.

Kurt Tucholsky an Walter Hasenclever, August 1933


In den ersten Monaten des Exils, die er im Haus des Schriftstellers Emil Ludwig verbrachte, beendete Ernst Toller die Arbeit an seiner Autobiographie Eine Jugend in Deutschland. Das Manuskript war mit Unterbrechungen seit 1929 entstanden und ist der Vernichtung durch die Nationalsozialisten nur dadurch entgangen, dass Toller es während seines Schweizaufenthaltes im Februar 1933 mit sich führte.

In Eine Jugend in Deutschland erzählt Toller sein Leben von der Kindheit in Samotschin bis zu seiner Entlassung aus der Festungshaft im Jahr 1924. Er selbst betonte, dass es sich nicht nur um persönliche Memoiren handle, sondern dass es ihm um die für seine Generation repräsentativen Erfahrungen gehe. Wie er in seinem Kapitel „Blick 1933“ darlegte, war der Aufstieg des Nationalsozialismus und Zusammenbruch der Weimarer Republik 1933 für ihn eine Folge der gescheiterten Revolution von 1918/19. Im August gab er das Manuskript in Zürich seinem Freund Kurt Tucholsky, der sich begeistert zeigte.

Ernst Toller trat wegen einer Veröffentlichung sowohl mit Hermann Kesten im Allert de Lange Verlag, als auch mit Fritz H. Landshoff im Querido Verlag in Verbindung. Er war mit beiden eng befreundet, entschied sich schließlich jedoch für Querido, der ihm die besseren Rahmenbedingungen zu bieten schien. Das Buch erschien im Herbst 1933 und erlebte noch im selben Jahr eine zweite Auflage. Da Toller Klaus Mann bei seinem Besuch in Amsterdam Mitte November nicht antraf, weil sich dieser gerade in Paris befand, hinterließ er ihm ein Exemplar mit Widmung.

Galerie